Der Umweltverband hat angebliche Pläne der Bundesregierung zur Nachrüstung mancher Diesel-Autos begrüßt. "Endlich nimmt die Bundesregierung die Hersteller für ihre Abgasmanipulationen in die Pflicht und räumt ein, was Gutachten längst belegt haben", sagte Greenpeace-Sprecher Niklas Schinerl der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Die Konzerne könnten ihre schmutzigen Diesel technisch so nachrüsten, dass sie "deutlich sauber" werden.
Greenpeace: Hersteller sollen manipulierte Autos nachrüsten
Schinerl fordert zusätzlich flächendeckende Änderungen: "Es greift zu kurz, nur in einzelnen Regionen nachrüsten zu lassen. Die Hersteller müssen alle manipulierten Autos soweit in Ordnung bringen, dass sie die Grenzwerte auf der Straße einhalten - natürlich auf eigene Kosten."
Nach einem Spiegel-Bericht gibt es in der Regierung Überlegungen, zumindest einen Teil der Dieselflotte technisch wirksam nachrüsten zu lassen. Dazu werde geprüft, ob Autokonzerne fünf Milliarden Euro in einen Fonds einzahlen. Die Regierung würde ebenfalls Geld zuschießen. Dem Bundesfinanzministerium liegen dafür nach eigener Aussage jedoch keine Pläne vor.
Hersteller lehnen Hardware-Nachrüstung für Diesel-Fahrzeuge ab
In vielen Städten ist die Luft stärker als von der EU erlaubt mit Stickoxiden belastet. Diese stammen in verkehrsreichen Gebieten meist aus Dieselabgasen. Die Politik will aber Fahrverbote für Diesel vermeiden. Im Fokus der Debatte stehen Hardware-Nachrüstungen älterer Diesel-Fahrzeuge, also Umbauten direkt an Motor und Abgasanlage. Die Hersteller wollen jedoch nur mit Software-Updates die Schadstoffe senken. Viele Experten bezweifeln, dass das genügt. Die Autobranche lehnt Hardware-Nachrüstungen als zu aufwendig und teuer ab.
Die große Koalition trifft sich an diesem Dienstag und Mittwoch zu ihrer ersten Klausur - dabei wird auch die Zukunft des Diesel Thema werden. (dpa)