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Diesel-Affäre: Der tiefe Fall hochmütiger Auto-Könige

Diesel-Affäre

Der tiefe Fall hochmütiger Auto-Könige

Stefan Stahl
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    Rupert Stadler und Martin Winterkorn.
    Rupert Stadler und Martin Winterkorn. Foto: Julian Stratenschulte, dpa (Archiv)

    Es wird standhaft behauptet, Müßiggang sei aller Laster Anfang. Dabei fördert Müßiggang eher die innere Ausgeglichenheit und bewahrt einen vor dem Abdriften ins Amoralische. Warum dann nicht besser sagen: Hochmut ist aller Laster Anfang. Auf die deutsche Autoindustrie und hier vor allem VW samt der ungezogenen Diesel-Abgas-Tochter Audi trifft das besonders zu. Denn es war Hochmut, der vor dem tiefen Fall kam, ob bei Ex-dem gestürzten Audi-Mann Stadler.

    "Das zeugt nicht nur von Hochmut, sondern auch von Missachtung der Kunden"

    Wer die beiden Manager noch vor Aufdeckung der Diesel-Affäre in Frankfurt bei der Automobil- Ausstellung beobachtet hat, wurde zweier Mannsbilder in ihrer ganzen hyperselbstbewussten Blüte gewahr. Winterkorn klopfte Stadler als damaliger VW-Übervater jovial auf den Rücken. Es sollte nicht lange dauern, bis das ganze Volkswagen-Hochglanz-Lügengebäude in sich zusammendieselte. Vorläufiger Tiefpunkt der Selbstdemontage ist die Verhaftung Stadlers.

    So was kommt von so was. Die VW-Sonnenkönige glaubten nach Mega-Erfolgen, ihnen könne keiner auf dem Weg zur dauerhaften Nummer eins ans Bein pinkeln. In einem schwül-selbstgefälligen Klima gefühlter Großartigkeit reiften die Laster des Abgasbetrugs heran. Damit die unter Käufern beliebten und absurd großen SUVs nicht zu viel Sprit verbrauchen, wurde der sparsame Diesel gepuscht. Um zu vertuschen, dass dadurch zu viele Stickoxide entstehen, was die Gesundheit der Menschen gefährdet, hat man die Werte manipuliert. Das zeugt nicht nur von Hochmut, sondern auch von einer enormen Missachtung der Kunden.

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