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Deutsche Bahn: Lokführerstreik beendet - Ausfälle und Verspätungen am Morgen

Deutsche Bahn

Lokführerstreik beendet - Ausfälle und Verspätungen am Morgen

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    Heute Morgen um 4 Uhr beendete die GDL ihren Streik. Nur am frühen Morgen gab es vereinzelte Zugausfälle.
    Heute Morgen um 4 Uhr beendete die GDL ihren Streik. Nur am frühen Morgen gab es vereinzelte Zugausfälle. Foto: Boris Roessler (dpa)

    Die Züge rollen wieder: Nach dem 14-stündigen Steik der Lokführergewerkschaft GDL hat sich die Lage an Bayerns Bahnhöfen wieder beruhigt. Zwar gab es auch am Morgen noch einige Ausfälle: vor allem bei Regionalbahnen aus dem Allgäu und der S-Bahn in München mussten Reisende mit Verspätungen rechnen. Dennoch blieb das große Chaos aus.

    Die Lokführergewerkschaft GDL hatte am Donnerstagmorgen um 4 Uhr ihren 14-stündigen Streik beendet, der Zugverkehr konnte wieder anlaufen. "Es gibt keine Meldungen über Probleme größerer Art", sagte eine Bahnsprecherin am Morgen. Lokführer hätten nach Ende des Streiks aber teilweise erst noch zu ihren Einsatzorten gebracht werden müssen. Deren Züge seien nach und nach eingetaktet worden, hieß es.

    Viele Fernzüge ab Augsburg fuhren nicht mehr

    Der Streik der Lokführer hatte am Mittwoch zu teils massiven Behinderungen für Bahnreisende geführt. Im Fernverkehr fuhr nach Angaben der Deutschen Bahn nur jeder dritte ICE, Intercity oder Eurocity. Im Regionalverkehr gab es teilweise noch größere Probleme.

    Auch in Schwaben blieben viele Züge stehen. Einige ICE-Züge von München nach Augsburg fielen schon am Morgen aus. Vor allem im Allgäu war auch der Nahverkehr stark ausgedünnt. Die Strecke Günzburg-Mindelheim wurde am Nachmittag gar nicht mehr bedient.

    Der Andrang der Reisenden hielt sich dennoch in Grenzen. Offenbar hatten sich viele auf die Situation eingestellt und waren zuvor auf Bus oder Auto umgestiegen. Vor allem im Großraum München kam es auf den Straßen deshalb zu Behinderungen und stockendem Verkehr. Viele Pendler steckten bis zu eineinhalb Stunden im Berufsverkehr fest.

    Bahn kritisiert den Streik als völlig unverständlich

    Die Deutsche Bahn hatte bereits am Mittwochmorgen Stunden vor Streikbeginn einen Ersatzfahrplan in Kraft gesetzt. Viele Züge blieben in ihren Startbahnhöfen: So wollte die Bahn verhindern, dass sie auf Zwischenhalten abgestellt werden und die Gleise blockieren. Betroffen waren Züge von München nach Bremen, Berlin und Hamburg, aber auch ICE- und Intercity-Verbindungen zwischen Nürnberg und München oder Augsburg und München.

    Die Bahn kritisiert den erneuten Streik als völlig unverständlich. Der 14-stündige Streik bringe beide Seiten in der Sache nicht weiter, teilte der Konzern mit. "Die GDL sollte verhandeln statt streiken." Abermals wies die Bahn den Vorwurf zurück, sie wolle mit den Lokführern nicht über Inhalte verhandeln. Auch Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber kritisierte den Streikaufruf. Er habe sich mit Weselsky verabredet, um nach Lösungen für den Konflikt zu suchen, sagte Weber im ZDF-Morgenmagazin.

    Der Chef der Lokführergewerkschaft GdL, Claus Weselsky, äußerte sich im Interview mit hr-iNFO zu den Streiks. Er wirft der Deutschen Bahn "unglaubliche Arroganz" vor. Das Unternehmen wolle die Lokführer und die Zugbegleiter entmachten.

    Drohen am Wochenende neue Streiks?

    In dem Tarifstreit verlangt die GDL fünf Prozent mehr Geld und zwei Stunden weniger Wochenarbeitszeit. Ein Ende des Konflikts ist nicht in Sicht. Einen neuen Gesprächstermin zwischen den Tarifparteien gab es nicht. Ob weitere Streiks eventuell am Wochenende drohen, wollte die GDL nicht sagen.  "Wir rechnen mit deutlicher Streikausweitung und kürzeren Ankündigungszeiten", sagte der bayerische GDL-Bezirksvorsitzenden Uwe Böhm. Er sprach von einer Streikgefahr "bis Weihnachten".

    Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) rief die Tarifparteien zu einer schnellen Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. Zur Tarifautonomie gehöre zwar auch das Mittel des Streiks, sagte Dobrindt am Mittwoch in Berlin. Damit sei aber besonders verantwortungsvoll umzugehen, um die Zahl der betroffenen Dritten gering zu halten. Die Bahn teilte mit, es sei alles dafür getan worden, um die Züge an den Startbahnhöfen bereitzustellen. Teilweise hätten Lokführer aber erst noch zu ihren Einsatzorten gebracht werden müssen. mash/dpa

    Hier noch einmal der Live-Ticker zum nachlesen:

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