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Corona: Mittelstand erwartet Corona-Pleitewelle spätestens nach der Bundestagswahl

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Mittelstand erwartet Corona-Pleitewelle spätestens nach der Bundestagswahl

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    Immer mehr Geschäfte sind in der Coronakrise in ihrer Existenz bedroht. Experten befürchten im kommenden Jahr eine Insolvenzwelle.
    Immer mehr Geschäfte sind in der Coronakrise in ihrer Existenz bedroht. Experten befürchten im kommenden Jahr eine Insolvenzwelle. Foto: Monika Skolimowska, dpa (Symbolbild)

    Angesichts der neuen Welle von Corona-Infektionen erwarten Mittelstandsvertreter eine Pleitewelle spätestens nach der kommenden Bundestagswahl. Er erwarte eine starken Zunahme der Unternehmensinsolvenzen und einen "massiven Verlust von Arbeitsplätzen", sagte der der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft, Mario Ohoven, unserer Redaktion. "Die Insolvenzwelle wird aber in diesem Herbst noch nicht in der Breite sichtbar werden", fügte er mit Blick auf die Verlängerung der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bis zum 31. Dezember 2020 hinzu.

    Mittelstandsvertreter Ohoven warnt vor zweitem Lockdown

    "Hier drängt sich mir der Verdacht auf, dass die Politik versucht, die drohende Pleitewelle im Mittelstand – und damit einen starken Anstieg der Arbeitslosigkeit – so lange wie möglich aufzuschieben, am besten bis nach der Bundestagswahl", sagte Ohoven. Er warnte zudem vor einem zweiten Lockdown: "Das wäre der wirtschaftliche GAU für unser Land. Bei einem zweiten Lockdown würde die Zahl der Insolvenzen dramatisch steigen – und damit die Arbeitslosigkeit." Die Bundesregierung habe es nun in der Hand, ob der "worst case" eintrete. Sie müsse "jetzt den Mut für radikale Reformen aufbringen, vor allem für eine Unternehmens- und Einkommensteuerstrukturreform, betonte Ohoven weiter.

    Der Mittelstand erwarte sich einen "klaren Maßnahmenplan" zur Entlastung der Unternehmen, um Investitionen und damit Wachstum zu fördern. Im Klartext heißt das laut Ohoven: Abschaffung des Soli für alle, Senkung der teuersten Stromsteuer auf EU-Niveau und ein einheitlicher Mehrwertsteuersatz von 15 Prozent auf Dauer. "Ich fürchte allerdings, die Große Koalition wird mit Blick auf die Bundestagswahl diesen Mut nicht aufbringen", fügte er hinzu.

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