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Corona: Appell aus der Politik: Nicht schon wieder hamstern!

Corona

Appell aus der Politik: Nicht schon wieder hamstern!

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    Es ist genug für alle da: Für Hamsterkäufe gab und gibt es keine Gründe.
    Es ist genug für alle da: Für Hamsterkäufe gab und gibt es keine Gründe. Foto: Rene Traut, dpa (Symbol)

    Die Leute, die öfter mal Pech beim Denken haben, gibt es nach wie vor. Trotz der im Corona-Frühling gesammelten allerdings offensichtlich nicht tiefgehend verarbeiteten Erfahrungswerte meinen sie noch immer, zum Beispiel weit mehr Toilettenpapier im Haus haben zu müssen als tatsächlich notwendig.

    Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und Kanzleramtschef Helge Braun wirken einem neuen flächendeckenden, pandemischen Ausbruch der „Hamsterkäufe“ jedenfalls schon mal entgegen: Klöckner appellierte, trotz einer steigenden Zahl von Corona-Infektionen keine größeren Mengen einzukaufen als sonst. Die CDU-Politikerin sagte der FAZ: „Für Hamsterkäufe gibt es keinen Grund“ Die Lieferketten funktionierten – das gelte nach wie vor. Die Lebensmittelversorgung sei in Deutschland zu keiner Zeit in der Pandemie gefährdet gewesen.

    Klöckner betonte zudem: „Wer hortet, handelt nicht nur unlogisch, sondern auch unsolidarisch. Und am Ende landet vieles in der Tonne.“ Sorgen um Engpässe seien unbegründet. „Wenn jeder normal einkauft, steht man auch selbst nicht irgendwann vor leeren Regalen.“ Kanzleramtschef Braun hatte bereits am Freitag vorgelegt: Die Verbraucher müssten „sich keine Sorgen machen“, was die Versorgung des Einzelhandels betreffe, sagte der Minister mit Blick auf Leute mit ausgeprägter Neigung zum Horten.

    Ob die Botschaft wohl bei ihnen ankommt? Haben sie mehr Glück beim Denken als im Frühjahr?

    In den Augsburger Supermärkten gibt es noch kein eindeutiges Bild

    Wenn man die Augsburger Supermärkte durchtelefoniert, bekommt man keine eindeutigen Aussagen zum fragwürdigen Konsumverhalten, aber doch eine nicht-repräsentative Tendenz: Klopapier rollt jedenfalls wieder häufiger übers Band an der Kasse, Seife, Mehl und Konserven wohl auch. Und in einer – allerdings repräsentativen Umfrage – kommt das Meinungsforschungsinstituts YouGov zu einem deutlicheren Ergebnis: Mitte Oktober hatte es fast 6000 Menschen gefragt: „Haben Sie vor, sich in den kommenden Wochen durch die derzeitige Corona-Welle verstärkt mit Toilettenpapier, Nudeln etc. einzudecken?“ Immerhin neun Prozent gaben an, genau das tun zu wollen. Am häufigsten – den weiteren Angaben zufolge – neigen jüngere Leute – im Alter von 25-34 Jahren (15 Prozent) – dazu, die Vorratsschränke mehr also sonst zu füllen. 86 Prozent aller Befragten dagegen haben nichts dergleichen vor. Im Netz aber tauchen durchaus Fotos von sich leerenden Supermarkt-Regalen auf. Wird also tatsächlich wieder gehamstert wie im Frühjahr?

    Aldi Süd: „Leichter Anstieg der Nachfrage nach vereinzelten Produkten“

    Aldi Süd etwa teilt auf Anfrage mit: „Aktuell verzeichnen wir in unseren Filialen erstmals wieder einen leichten Anstieg der Nachfrage nach vereinzelten Produkten. Wir möchten betonen, dass es für Hamsterkäufe keinerlei Anlass gibt.“

    Solche Bilder dürften viele aus dem Frühjahr noch in dunkler Erinnerung haben.
    Solche Bilder dürften viele aus dem Frühjahr noch in dunkler Erinnerung haben. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels schreibt: „Wir beobachten derzeit keine flächendeckende Veränderung des Einkaufsverhaltens der Kunden.“ Die Nachfrage in den Lebensmittelgeschäften gehe aktuell „nicht über die Bevorratung des normalen Bedarfs“ hinaus. Es folgt der schon bekannte Hinweis: „Es gibt aus unserer Sicht keinen Grund, zusätzliche Vorräte anzulegen. Die Warenversorgung ist stabil. Die Lieferketten arbeiten problemlos. Es sind ausreichend Lagerbestände vorhanden. Niemand muss leere Regale befürchten.“

    Einfach mal das Rechenportal für Alltagsfragen besuchen

    Wer das nicht glaubt oder oben rum weniger gut möbliert ist, dem hilft vielleicht ein Besuch des „Rechenportals für Alltagsfragen“ blitzrechner.de/toilettenpapier. Wer sich da vor dem Gang in den Supermarkt schlaumachen möchte, dem wird zuverlässig geholfen: Man kann dort die Anzahl seiner verfügbaren Rollen mit dem täglichen Bedarf angeben und bekommt dann eine klare Ansage, wie lange der Vorrat noch reicht. Ein voreingestelltes Standard-Beispiel vom Blitzrechner: 10 Stück sind noch da, drei Gänge täglich Usus, macht: „Das Toilettenpapier reicht für 53 Tage. Das sind 39 Tage mehr, als die Quarantäne dauert.“ Dazu, noch mal, der freundliche Hinweis: „Du solltest kein weiteres Toilettenpapier hamstern.

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