In der bereits auf Hochtouren laufenden Saison für Weihnachtsgebäck feiert das Hexenhäuschen ein Comeback.
Der Bausatz zum Basteln sei nach Rückgängen in der Vergangenheit nun wieder zunehmend gefragt, berichtete der Chef des Aachener Süßwarenherstellers Lambertz, Hermann Bühlbecker, in Düsseldorf. Die Nachfrage nach Lebkuchen, Spekulatius, Stollen und Co. sei dank des kühlen Herbstwetters zum Beginn der aktuellen Saison bereits höher als im Vorjahr.
Rund ein Kilogramm des süßen Weihnachtsgebäcks isst jeder Deutsche nach Zahlen des Bundesverbands der Süßwarenindustrie pro Jahr. Mit einem Marktanteil von 38 Prozent liege dabei der Lebkuchen vorn, hieß es.
Im Zuge der Expansion deutscher Discounter in den USA will Lambertz auch auf dem US-amerikanischen Markt stärker Fuß fassen. Bislang seien amerikanische Handelsunternehmen beim Einkauf eher zurückhalten gewesen. "Lebkuchen ist in den USA weitgehend unbekannt", sagte Bühlbecker. In Polen und Osteuropa ist Lambertz dagegen bereits mit dem Traditionsgebäck in den Geschäften. Interesse für die Backwaren bestehe auch in Lateinamerika. Ziel sei es, den Auslandsanteil von derzeit 24 Prozent auf bis zu 35 Prozent deutlich zu steigern, sagte Bühlbecker.
Trotz steigender Butterpreise müssen Verbraucher in der laufenden Saison nicht mit größeren Preissteigerungen bei Weihnachtsgebäck rechnen. Bislang sei es weitgehend nicht gelungen, den Preisanstieg schon an den Handel weiterzugeben, sagte Bühlbecker.
Im zurückliegenden Verkaufsjahr 2016/17 habe dagegen warmes Herbstwetter für einen schlechteren Start gesorgt. Der Gesamtumsatz des Familienunternehmens sei lediglich um 3,5 Millionen Euro auf 654,5 Millionen Euro gestiegen. Mit acht Werken und rund 4000 Beschäftigten ist der Backkonzern nach eigenen Angaben Weltmarktführer für Herbst- und Weihnachtsgebäck.