Die insolvente Einrichtungskette Butlers muss gut hundert Mitarbeiter entlassen. Das Unternehmen komme an "Einschnitten am Personal" nicht vorbei, sagte Insolvenzverwalter Jörg Bornheimer der "Wirtschaftswoche" laut Vorabmeldung vom Mittwoch. 19 unrentable Filialen müssten schließen.
"Das betrifft etwas über 100 der aktuell noch knapp 900 Mitarbeiter in Deutschland." Laut der offiziellen Pressemitteilung des Unternehmens schließt Butlers in der Region die Filiale in Memmingen sowie eine weitere im Ulmer Blautal-Center. In Bayern sind außerdem der Standort Erlangen und eine Münchner Filiale am Sendlinger Tor betroffen. Die Geschäfte in Augsburg bleiben - sowie eine weitere Filiale in Ulm.
Einrichtungskette Butlers will mit kleinerem Sortiment überleben
Butlers soll zudem mit einem harten Sparprogramm saniert werden. "Wir haben mit Vermietern, Lieferanten und Logistikdienstleistern verhandelt und die Konditionen verbessert", sagte Bornheimer. Auch das Sortiment soll verändert werden. Der Möbelbereich werde nun "deutlich zurückgefahren", stattdessen wolle sich die Kette "auf klassische Wohnaccessoires, auf Geschirr und Geschenkartikel" konzentrieren, sagte Butlers-Gründer Wilhelm Josten dem Magazin.
Dem Bericht zufolge soll möglichst bis zur ersten Gläubigerversammlung im Juni ein Insolvenzplan erstellt werden, der den Weg aus der Krise aufzeigt. Stimmen die Gläubiger zu, könnte das Unternehmen das Insolvenzverfahren beenden. Offen ist, ob ein Investor bei dem Kölner Unternehmen einsteigt. "Wir testen den Markt", sagte Insolvenzverwalter Bornheimer.
Butlers wurde 1999 gegründet und hat heute mehr als hundert Filialen - vor allem in Deutschland, aber auch in Österreich, Großbritannien und der Schweiz. Hinzu kommen 40 Standorte, die von Franchisenehmern betrieben werden. Mit dem Verkauf von Wohnaccessoires, Dekoartikeln, Möbeln und Geschenken machte das Unternehmen zuletzt rund 95 Millionen Euro Umsatz im Jahr. afp/AZ