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Bundesgerichtshof: BGH prüft Verbraucher-Klage gegen Vodafone

Bundesgerichtshof

BGH prüft Verbraucher-Klage gegen Vodafone

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    Der Vodafone-Konzernumsatz legte unter anderem dank Zukäufen wie Kabel Deutschland um 13,5 Prozent auf 10,9 Milliarden Pfund (14,5 Mrd Euro) zu.
    Der Vodafone-Konzernumsatz legte unter anderem dank Zukäufen wie Kabel Deutschland um 13,5 Prozent auf 10,9 Milliarden Pfund (14,5 Mrd Euro) zu. Foto: Federico Gambarini (dpa)

    Ob Telefonanbieter Vodafone säumige Kunden bei früheren Mahnungen auf unfaire Weise unter Druck gesetzt hat, prüft ab Donnerstag (10.00 Uhr) der Bundesgerichtshof (BGH). Den Richtern liegt eine Klage der Verbraucherzentrale Hamburg vor. Die Verbraucherschützer sehen in einem früheren Hinweis des Unternehmens auf eine mögliche Mitteilung an die Schufa die Rechte der Kunden beeinträchtigt. Wann der BGH sein Urteil verkünden will, ist noch unbekannt. 

    Vodafone hatte säumigen Kunden in einer Mahnung folgenden Hinweis mit auf dem Weg gegeben: Das Unternehmen sei verpflichtet, die "unbestrittene" Forderung der Schufa mitzuteilen, sofern die Interessenabwägung nicht etwas anderes ergebe. Diese Formulierung wird nach Angaben eines Unternehmenssprechers seit vier Jahren nicht mehr verwendet. Sie sei außerdem nur bei der allerletzten Mahnung verwendet worden, wenn dem Kunden zuvor schon die Telefonsperrung angedroht worden sei. 

    Unbestritten ist in dem Verfahren, dass Vodafone unter bestimmten Voraussetzungen zur Weiterleitung personenbezogener Daten säumiger Kunden an die Schufa berechtigt ist. Der Streit dreht sich um die konkrete Formulierung in der Mahnung und ob Verbraucher diese richtig verstehen können. In dem BGH-Fall ging es um einen Betrag in Höhe von 366 Euro. 

    Das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf folgte 2013 den Verbraucherschützern und sah in der Formulierung eine unfaire Beeinflussung der Verbraucher. Diese könnten aus Angst vor der Mitteilung an die Schufa nicht mehr frei entscheiden, ob sie  wirklich zahlen wollten. Sie würden die Rechnung dann vielleicht begleichen, obwohl sie diese eigentlich nicht anerkennen wollten. 

    Die von der Schufa und anderen Auskunfteien gesammelten und bewerteten Daten sind für Millionen Menschen wichtig, die Kredite aufnehmen oder Mietverträge abschließen wollen. dpa

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