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Bilanz in Augsburg: Millionenaufträge für Kuka - trotzdem rote Zahlen

Bilanz in Augsburg

Millionenaufträge für Kuka - trotzdem rote Zahlen

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    KUKA Roboter in Augsburg.
    KUKA Roboter in Augsburg. Foto: Silvio Wyszengrad

    Der Augsburger Roboter- und Anlagenbauer

    Kuka

    profitiert von der Erholung der Autoindustrie. Das Unternehmen hat von Januar bis Juni Aufträge im Wert von 547,7 Millionen Euro an Land gezogen. Das sind über 17 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2009. Trotz der spürbaren Erholung wird

    Kuka

    aber auch in diesem Jahr rote Zahlen schreiben.

    Nach Steuern rechnet Finanzvorstand Stephan Schulak derzeit mit einem Minus von 20 bis 25 Millionen Euro für das Gesamtjahr. Vorstandschef Till Reuter gibt sich trotzdem zuversichtlich: "2010 ist ein Übergangsjahr, das wir bisher sehr gut gemeistert haben. 2011 wollen wir dann durchstarten", sagte er gestern bei der Vorlage der Halbjahreszahlen.

    Die Zwischenbilanz des SDax-Konzerns, der nach turbulenten Zeiten mit internen Machtkämpfen und dem Austausch der Führungsspitze ruhigeres Fahrwasser erreicht hat, deutet jedenfalls auf eine Wende zum Besseren hin. Vor allem in der Roboter-Sparte läuft es gut. Das zweite Quartal war - gemessen an den Auftragseingängen - sogar das beste Quartal aller Zeiten.

    Das ist vor allem der gestiegenen Nachfrage von Autoherstellern zu verdanken, die zu den wichtigsten Kunden gehören. Davon profitiert auch die Anlagensparte. Noch immer macht Kuka mehr als zwei Drittel seines Geschäftes mit der Autoindustrie. Erst gestern vermeldeten die Augsburger einen neuen Großauftrag aus Brasilien mit einem Volumen in "mittlerer, zweistelliger Millionen Euro-Höhe".

    Reuter fühlt sich damit in seinem Kurs, das Unternehmen international aufzustellen und sich auf Wachstumsregionen zu konzentrieren, bestätigt: "Durch die globale Lieferfähigkeit sind wir in der Lage, weltweit einen einheitlich hohen Qualitätsstandard zu garantieren." Mittelfristig will der Vorstandschef den Vertrieb auf drei gleich starke Beine in Europa, Amerika und Asien stellen.

    Derzeit beschäftigt Kuka weltweit gut 5770 Mitarbeiter, rund zwei Prozent weniger als vor einem Jahr. In Augsburg und Gersthofen arbeiten etwa 2450 Menschen für das Unternehmen. Trotz aller Internationalisierung soll an den beiden Standorten in der Region nicht gerüttelt werden.

    Angesichts der allgemeinen wirtschaftlichen Erholung sieht Kuka gute Chancen, die Hürde von einer Milliarde Euro Umsatz im Gesamtjahr zu überspringen. Mit gut 480 Millionen Euro in den ersten sechs Monaten (ein Anstieg um fast zehn Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2009) ist schon fast die halbe Miete eingefahren.

    Von schwarzen Zahlen ist Kuka aber immer noch weit entfernt. Unter dem Strich stand nach den ersten zwei Quartalen ein Minus von 10,3 Millionen Euro nach Steuern. Bleibt der schwache Trost, dass 2009 im selben Zeitraum noch 36 Millionen Euro Verlust angefallen waren. Michael Stifter

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