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Benzin: Wie weit sinken die Preise für Sprit und Heizöl noch?

Benzin

Wie weit sinken die Preise für Sprit und Heizöl noch?

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    Der Preisrückgang an den Zapfsäulen setzt sich weiter fort. Doch wie lange fällt der Preis für Benzin und Diesel noch?
    Der Preisrückgang an den Zapfsäulen setzt sich weiter fort. Doch wie lange fällt der Preis für Benzin und Diesel noch? Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Symbolbild)

    Der Ölpreis ist so tief wie seit zwölf Jahren nicht mehr. Am Freitag fiel der Preis für ein Fass (rund 159 Liter) der Sorte Brent unter die Marke von 30 Dollar. Damit kostet ein Liter des Rohstoffes derzeit umgerechnet weniger als eine Flasche Mineralwasser. Manche Analysten glauben, dass der Preis künftig noch weiter sinken könnte. 20 Dollar sagen einige, ein Experte prognostizierte diese Woche sogar einen Wert von 10 Dollar pro Fass.

    Gründe für den Preissturz sind ein Überangebot auf dem Rohölmarkt und die Turbulenzen in China, die die Nachfrage der Wirtschaftsmacht drosseln. Alexander von Gersdorff, Sprecher des Mineralöl-Wirtschaftsverbandes, nennt eine weitere Ursache: „Am Montag könnte das Embargo gegen den Iran aufgehoben werden.“ Das Land habe angekündigt, in diesem Falle seine Fördermenge zu erhöhen. Ein höheres Angebot würde die Preise weiter nach unten drücken.

    Benzinpreis fällt langsamer als der Ölpreis

    Die vollen Tanklager weltweit bescheren den Verbrauchern in Deutschland günstige Heizöl- und Kraftstoffpreise. So kostete ein Liter Diesel zuletzt an einigen Tankstellen in der Region nur 90 Cent. Die Kosten für einen Liter Benzin (E10) lagen am Freitag meist im Bereich um 1,20 Euro. Nach Berechnungen des Mineralöl-Wirtschaftsverbandes wurden die Autofahrer und Heizölkunden bereits 2015 aufgrund des sinkenden Ölpreises um 13,5 Milliarden Euro entlastet. Diese Ersparnis sei ein echtes Konjunkturprogramm für die Volkswirtschaft. Für den ADAC schlägt sich das billige Rohöl an den Diesel-Zapfsäulen voll nieder. Bei Benzin sieht der Automobilklub Spielraum für deutlichere Preisnachlässe.

    Experte von Gersdorff sagt dagegen: „Der Wettbewerb bringt es mit sich, dass der Benzinpreis nicht so schnell fällt wie der Ölpreis.“ Selbst wenn Rohöl noch billiger wäre – bei den Kraftstoffpreisen sei irgendwann ein Ende erreicht. Und von Gersdorff betont: „Bei einem Liter Benzin machen die Steuern allein 87 Cent aus.“ Trotz der Tiefpreise ist die Nachfrage nach Heizöl in der Region derzeit nicht außergewöhnlich hoch. „Ein richtiges Wintergeschäft haben wir noch nicht gemacht“, sagt Verkäufer Josef Kammerer vom Lieferanten Baywa in Augsburg. „Der Bedarf ist noch nicht da.“

    Wie Marc Deisenhofer, Geschäftsführer des Energielieferanten Präg in Kempten, berichtet, nutzen die Kunden zwar das niedrige Preisniveau, um ihre Vorräte aufzustocken. Doch viele hätten bereits im vergangenen Jahr den Preisrückgang genutzt und ihre Heizöltanks auffüllen lassen. Insgesamt geht der Heizölabsatz nach Angaben von Deisenhofer zurück.

    Einige Hausbesitzer spekulieren auf noch günstigere Preise, wie Kammerer berichtet. Doch die Analysten der Commerzbank in Frankfurt rechnen damit, dass der Rohölpreis Mitte des Jahres wieder steigen wird. Sie erwarten nämlich einen starken Rückgang der Ölförderung in den USA, die zuletzt außergewöhnlich hoch war, sich aber wirtschaftlich nicht mehr in dem Maße rentiert.

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