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Praktiker rutscht tief in die roten Zahlen
![Ein österreichischer Großaktionär will Praktiker zerschlagen. Foto: Marius Becker dpa Ein österreichischer Großaktionär will Praktiker zerschlagen. Foto: Marius Becker dpa](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Wegen des schwachen Geschäfts, hausgemachter Probleme und der Sanierungsbemühungen ist die angeschlagene Baumarktkette Praktiker 2011 noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht.
2011 sei ein Verlust von 554,7 Millionen Euro angefallen, teilte das Unternehmen, das im SDax notiert ist, am Dienstagabend im saarländischen Kirkel mit. Für Praktiker war es das dritte Verlustjahr in Folge - allerdings waren die Fehlbeträge 2009 und 2010 deutlich geringer.
Zu den hohen Verlusten, die sich auf mehr als ein Sechstel des Umsatzes belaufen, führten vor allem Abschreibungen auf Vermögens- und Firmenwerte sowie die Kosten für den Konzernumbau. Im vergangenen Jahr fiel der Umsatz früheren Angaben zufolge um knapp acht Prozent auf 3,2 Milliarden Euro.
Praktiker betonte, dass der Großteil der Belastungen nicht zahlungswirksam ist. Ende des vergangenen Jahres habe das Unternehmen noch über Zahlungsmittel in Höhe von 148 Millionen Euro verfügt - das waren allerdings 34 Millionen Euro weniger als noch Ende September 2011. Die Höhe der Zahlungsmittel ist für Praktiker sehr wichtig, weil es im Januar Gerüchte gegeben hatte, dass die Baumarkt-Kette ihr Frühjahrsgeschäft nicht vorfinanzieren könne.
Das Unternehmen kämpft derzeit mit Anleihegläubigern und Großaktionären um Finanzierungsfragen. Der österreichische Großaktionär, die Investmentgesellschaft Maseltov, betonte am vergangenen Dienstag, dass sie an die Zukunft des Unternehmens glaube. Allerdings sprechen sich die Österreicher für eine Zerschlagung von Praktiker aus. Demnach soll das Osteuropa-Geschäft verkauft werden, was 50 bis 70 Millionen Euro bringen könnte. Mit mehr als zehn Prozent ist der Finanzinvestor der größte Aktionär bei Praktiker.
Hohe Rabatte berieten Praktiker Probleme
Durch ständige Rabattaktionen ist Praktiker in Schwierigkeiten geraten. Der Vorstandschef Thomas Fox will nun unrentable Märkte schließen und Stellen streichen.30 der 236 Märkte stehen in Deutschland auf dem Prüfstand. Außerdem sollen in Deutschland 1400 der 11.000 Stellen gestrichen werden. Der Firmensitz des Unternehmens wird derzeit vom Saarland nach Hamburg verlegt. dpa/AZ
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