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Baumarktkette: Keine Hoffnung mehr für Max Bahr

Baumarktkette

Keine Hoffnung mehr für Max Bahr

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    Nach der Baumarktkette Praktiker ist auch das Tochterunternehmen Max Bahr pleite. 3600 Beschäftigte werden arbeitslos.
    Nach der Baumarktkette Praktiker ist auch das Tochterunternehmen Max Bahr pleite. 3600 Beschäftigte werden arbeitslos. Foto: Christian Charisius (dpa)

    Ein letzter Rettungsversuch für die Baumarktkette Max Bahr ist gescheitert. Eine bereits weitgehend ausgehandelte Übernahme durch die saarländische Handelskette Globus kommt nicht zustande. „Wir haben intensive Gespräche mit Globus geführt“, sagte ein Sprecher des Insolvenzverwalters des Immobilienbesitzers Moor Park, dem 66 der letzten 73 Max-Bahr-Märkte gehören, gestern in Hamburg. „Leider ist es jedoch nicht zu einer Einigung mit dem Unternehmen gekommen.“

    Globus habe mitten in den Verhandlungen seine Mietpreisvorstellungen so verändert, dass sie massiv von den in vorherigen Gesprächen genannten abwichen, sagte der Sprecher. „Wir mussten feststellen, dass diese geänderten Mietpreisvorstellungen von Globus nicht annahmefähig waren.“ Damit bleibt es bei der bereits beschlossenen Auflösung des Unternehmens und dem Ausverkauf der Märkte.

    3600 Beschäftigte von Max Bahr werden gekündigt

    Die 3600 Beschäftigten von Max Bahr sollen noch in dieser Woche ihre Kündigung erhalten, kündigte Udo Gröner an, Insolvenzverwalter der Praktiker AG, zu der Max Bahr gehört. Für sie solle eine Transfergesellschaft gegründet werden. Bereits am Donnerstag werde der Abverkauf in den Max-Bahr-Läden beginnen.

    Verhandlungen mit renommierten Unternehmen der deutschen Baumarktbranche laufen, hieß es weiter. Diese wollten eine größere Anzahl der 66 Max-Bahr-Märkte übernehmen. Die Verhandlungen sollen noch in dieser Woche abgeschlossen werden. Die Läden würden dann auf die Marke der neuen Besitzer umgeflaggt, der Name Max Bahr vom Markt verschwinden.

    Hinter dem insolventen Vermieter Moor Park steht als größter Gläubiger die Royal Bank of Scotland (RBS). „Wir bedauern sehr, dass es nicht zu einer Einigung gekommen ist, obwohl die Verhandlungen weit fortgeschritten waren“, sagte gestern eine Sprecherin der Bank und erklärte: „Für uns völlig überraschend wurden ursprüngliche Forderungen aufgegriffen, von denen man wusste, dass sie nicht annehmbar sind.“ Die Bank arbeite nun mit Hochdruck an anderen Optionen für die Baumärkte.

    Praktiker zog auch Max Bahr in die Insolvenz

    Das endgültige Aus für Max Bahr ist der letzte Akt der Insolvenz des Konzerns Praktiker, der im Juli zahlungsunfähig wurde. Das Unternehmen mit einstmals mehr als 300 Märkten und mit rund 15 000 Beschäftigten zog auch das Tochterunternehmen Max Bahr in die Insolvenz. Alle Bemühungen der Insolvenzverwalter, größere Teile des Konzerns komplett zu veräußern, blieben erfolglos. Die Standorte sollen nun einzeln oder in größeren Paketen an andere Baumarktunternehmen oder Interessenten aus anderen Branchen gehen, zum Beispiel Elektromärkte oder Textilunternehmen. Wie viele der Mitarbeiter von Praktiker und Max Bahr bei Nachfolgeunternehmen beschäftigt werden können, ist unklar. (dpa)

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