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Batterie: Varta stellt Batterie für E-Autos vor: Voll geladen in sechs Minuten

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Varta stellt Batterie für E-Autos vor: Voll geladen in sechs Minuten

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    Varta hat eine neue Hochleistungsbatterie entwickelt.
    Varta hat eine neue Hochleistungsbatterie entwickelt. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

    Ein E-Auto schnell zu laden, das rückt immer mehr in den Bereich des Möglichen. Ende März hatte Varta-Chef Herbert Schein nicht nur ein Rekordergebnis für das Jahr 2020 präsentiert, sondern auch eine Batterie in Aussicht gestellt, die sich für E-Autos eignet und eine schnelle Ladung und Entladung ermöglicht. Jetzt hat Varta die Hochleistungsbatterie vorgestellt und Details genannt. „Es gibt großes Interesse an der Batteriezelle – im Industriebereich, aber auch von den Automobilherstellern“, sagte Schein.

    Hochleistungsbatterie V4Drive: In drei Minuten zu 80 Prozent geladen

    Nach außen präsentierte Varta die Batteriezelle unter dem Namen V4Drive. Die Vorstellung ist per Video übertragen worden. Bisher stammen die meisten Zellen aus Asien, erst in jüngster Zeit entstehen in Europa auch Werke anderer Hersteller. Varta will gegenüber der Konkurrenz mit den Eigenschaften der Hochleistungsbatteriezelle punkten.

    Die Batterie ist zylindrisch, ähnelt im Aussehen einer Haushaltsbatterie, hat es aber in sich: „Die Power-Version kann in nur sechs Minuten vollständig geladen werden“, berichtete Schein. In drei Minuten ist sie bereits zu 80 Prozent voll. Die Zelle lässt sich zu Batterieblöcken bündeln.

    Das schnelle Laden und Entladen ermöglicht mehrere Einsatzmöglichkeiten, unter anderem in der Autoindustrie. „Wir führen interessante Gespräche mit unseren Kunden, hierbei hat sich gezeigt, dass die Batterie einen Einsatz im Premiumsegment haben könnte“, sagte Schein. Sportwagen sollen schnell beschleunigen. „Was bei Premium gut funktioniert, hat in der Vergangenheit auch den Weg in andere Fahrzeugsegmente gefunden“, zeigte der Varta-Chef die Perspektive auf. Selbst bei tiefen Temperaturen von minus 25 Grad soll die Batterie hohe Leistung bringen.

    Varta-Chef Herbert Schein: "Batterie könnte Einsatz im Premiumsegment haben"

    Eignen könnte sich die Zelle auch, um in Fahrzeugen Bremsenergie zurückzugewinnen und in der Batterie zu speichern. Auch im Lkw-Bereich hätten leichte, leistungsstarke Batterien Vorteile. Bremst zum Beispiel ein beladener 40-Tonner aus voller Fahrt, stehe in kurzer Zeit ein Megawatt Leistung zur Verfügung, die in Hochleistungsbatterien zwischengespeichert werden könnte, erklärte Varta-Manager Reiko Stutz.

    Die neue Hochleistungsbatterie hat ein zylindrisches Design, wie diese früheren Modelle.
    Die neue Hochleistungsbatterie hat ein zylindrisches Design, wie diese früheren Modelle. Foto: Jochen Aumann

    Varta-Chef Schein kann sich noch andere Anwendungsgebiete vorstellen, zum Beispiel Werkzeuge: „Wer schon einmal ein Loch in eine Betondecke gebohrt hat, weiß, wie wichtig Leistung ist“, sagte er. Auch der Flugzeugbau komme für das Produkt in Frage: „Elektrische Antriebe gewinnen in der Luftfahrt zunehmend an Bedeutung, Vorreiter sind Drohnen, es gibt aber auch vielversprechende Projekte für bemanntes, urbanes Fliegen“, sage Schein. Die neue Varta-Hochleistungsbatterie könnte hier einen Durchbruch ermöglichen.

    Haupteigentümer Michael Tojner setzt auf weiteres Wachstum

    Varta-Haupteigentümer Michael Tojner zeigt sich stolz auf die Entwicklung aus Süddeutschland: „Die neue Lithium-Ionen-Rundzelle ist für Varta eine unglaubliche Chance, den Energiespeicher der nächsten Generation zur Serienreife zu bringen“, sagte er unserer Redaktion. „Diese Batteriezelle ist 100 Prozent made in Europe, sie lädt schneller, speichert mehr Energie und kann diese extrem schnell wieder bereitstellen“, so Tojner. Die Neuentwicklung enthalte die DNA der kleinen Varta-Lithium-Ionen-Batteriezellen und sei voll einsetzbar im Automobil- und Industriebereich.

    „Diese Innovationskraft von Varta gibt uns die Perspektive, dass der Umsatz sich in den kommenden Jahren noch einmal verdoppeln kann“, zeigte sich Tojner zuversichtlich.

    Michael Tojner hat das Unternehmen Montana Tech Components gegründet und unter anderem auch in Varta investiert.
    Michael Tojner hat das Unternehmen Montana Tech Components gegründet und unter anderem auch in Varta investiert. Foto: Marijan Murat, dpa

    Varta hatte kürzlich die Zusage für EU-Fördergelder in Höhe von rund 300 Millionen Euro erhalten, die nicht zurückgezahlt werden müssen - im Rahmen der Unterstützung für Projekte von gemeinsamem europäischen Interesse (Important Project of Common European Interest, IPCEI). Das Geld, berichtet das Unternehmen, werden in die Forschung und Entwicklung der Lithium-Ionen-Technologie und in die Entwicklung neuer Lithium-Ionen-Zellen investiert.

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