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Bahnstreik aktuell: Neuer Streik bei der Bahn? Entscheidung am Mittwoch

Bahnstreik aktuell

Neuer Streik bei der Bahn? Entscheidung am Mittwoch

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    Droht bei der Bahn ein neuer Streik?
    Droht bei der Bahn ein neuer Streik? Foto: Paul Zinken (dpa)

    Ein paar Tage hat es nach dem vorzeitigen Ende des Lokführerstreiks gebraucht - bis zum Ende des Pfingstwochenendes hat sich im Zugverkehr der Deutschen Bahn aber alles wieder normalisiert.

    Allerdings droht bereits der nächste Bahnstreik, sollte sich die Bahn bei Tarifverhandlungen am Mittwoch nicht mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) einigen können. "Es wird Arbeitskämpfe geben, wenn es zu keinem Abschluss kommt", sagte ein EVG-Sprecher.

    EVG und Bahn hatten ihre zwölfte Verhandlungsrunde nach stundenlangen Verhandlungen am frühen Freitagmorgen in Berlin vertagt. Es seien Fortschritte erzielt worden, sagte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber. Aber: "Wir haben um halb fünf festgestellt, dass wir Zeit zum Luftholen benötigen und doch noch viele, auch schwierige Fragen anstehen."

    Die Kernforderung seien sechs Prozent mehr Geld und 150 Euro als "soziale Komponente" sowie eine begrenzte Laufzeit, sagte EVG-Chef Alexander Kirchner am Freitag im ARD-"Morgenmagazin". Diese Punkte hätten bisher nicht geklärt werden können.

    Bahnstreik aktuell: Solange verhandelt wird, wird nicht gestreikt

    "Wir waren auf einem relativ guten Weg, aber es hat an dem letzten Ruck gefehlt", erzählte der EVG-Sprecher. Es werde nicht gestreikt, solange verhandelt werde. Wenn es am Mittwoch keine Einigung gebe, werde allerdings nicht mehr verhandelt. "Dann wäre ein Warnstreik unausweichlich", sagte er. Die Bahn wollte sich am Montag auf Nachfrage nicht zu den Verhandlungen am Mittwoch äußern.

    Ebenfalls am Mittwoch soll das Schlichtungsverfahren zwischen der Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) beginnen. Auf die Schlichtung im Tarifkonflikt hatten sich beide Seiten geeinigt und damit den bereits neunten Streik der

    Diese Rechte haben Bahnfahrer bei einem Bahn-Streik

    Diese Rechte haben Bahnkunden im Fall eines Streiks bei der Bahn:

    Falls der Zug ausfällt, kann man in einen anderen Zug einsteigen, auch wenn er teurer und schneller ist. Denn nach Auskunft der Bahn dürfen Reisende einen höherwertigen Zug nutzen, wenn der ursprünglich gebuchte Zug nicht fährt.

    Bei zuggebundenen Tickets werde die Zugbindung aufgehoben, erklärte die Bahn zuletzt. Ausgenommen seien Länder-Tickets, manche regionale Angebote sowie reservierungspflichtige Züge, hieß es.

    Kunden, die von streikbedingten Zugausfällen oder Verspätungen betroffen sind, können sich ihre Fahrkarte und Reservierung kostenlos erstatten lassen. Das geht etwa in den DB-Reisezentren.

    Online-Tickets können über ein Formular im Internet erstattet werden.

    Bahnreisende bekommen einen Teil ihres Ticketpreises zurück, wenn sich ihr Zug wegen eines Streiks bei der Deutschen Bahn um mehr als 60 Minuten verspätet.

    Ab 60 Minuten Verspätung erhalten Bahnkunden 25 Prozent des Reisepreises zurück, ab 120 Minuten werden demnach sogar 50 Prozent des Preises erstattet.

    Die Bahn kann in diesem Fall keine höhere Gewalt geltend machen. Das entschied der Europäische Gerichtshof im September 2013 (Rechtssache C-509/11).

    Als Bahnreisender kann man sich informieren, ob der eigene Zug von dem Bahn-Streik betroffen ist. Aktuelle Informationen gibt es unter www.bahn.de/aktuell.

    "Die Streikauswirkungen sind Geschichte", hatte eine Sprecherin der Bahn am Sonntag berichtet. Allerdings waren erst am Montag die letzten Einschränkungen im Nahverkehr in Sachsen und

    Geht es nach Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), darf es auf absehbare Zeit keinen neuen Streik der GDL geben. "Wer in einen Schlichtungsprozess einsteigt, muss wissen, dass er damit eine Verpflichtung zum Kompromiss eingeht", sagte er der "Bild am Sonntag". "Aufgabe der Schlichter ist es, ein Ergebnis zu finden, das langfristig trägt. Streiks sollten danach für lange Zeit der Vergangenheit angehören."

    Streiks bei der Bahn beeinflussen Kaufverhalten der Deutschen

    Unterdessen beeinflussen die zahlreichen Streiks bei der Deutschen Bahn einer Umfrage zufolge das Kaufverhalten eines Teils der Deutschen. Für gut ein Fünftel (22 Prozent) haben die Ausstände Auswirkungen auf ihre langfristige Kaufentscheidung für ein Auto oder Fahrrad. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. Gut zwei Drittel (69 Prozent) lassen sich allerdings nicht beeinflussen.

    Fast die Hälfte der Befragten (46 Prozent) gibt der GDL die Schuld an den Streiks. Lediglich 12 Prozent sehen die Bahn in der alleinigen Verantwortung, für ein Drittel (33 Prozent) sind beide Seiten gleichermaßen Schuld. dpa/AZ

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