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Bahnstreik aktuell: Langer Bahn-Streik: Personenzüge stehen von Dienstag bis Sonntag

Bahnstreik aktuell

Langer Bahn-Streik: Personenzüge stehen von Dienstag bis Sonntag

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    Bahnstreik aktuell: Von Dienstag bis Sonntag werden im Personenverkehr viele Züge stehen.
    Bahnstreik aktuell: Von Dienstag bis Sonntag werden im Personenverkehr viele Züge stehen. Foto: Symbolbild, Martin Schutt (dpa)

    Passagiere der Deutschen Bahn müssen sich in der kommenden Woche auf einen sechstägigen Streik einstellen. Wie die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Sonntag mitteilte, treten Lokführer und Zugbegleiter von Dienstagmorgen um 2 Uhr bis Sonntagmorgen um 9 Uhr in den Ausstand. Bereits am Montag um 15.00 Uhr beginnt demnach der

    Am Mittwoch hatte die GDL ein Tarifangebot der Bahn zurückgewiesen und angekündigt, richtig lange zu streiken. In der Ankündigung vom Sonntag erklärte die Gewerkschaft, das Spitzengespräch am vergangenen Mittwoch sei, wie viele Verhandlungen zuvor, ergebnislos verlaufen. Die DB-Verhandlungsführer lehnten es nach wie vor ab, mit der GDL Tarifverträge zu schaffen, die für all ihre Mitglieder des Zugpersonals in den Eisenbahnverkehrsunternehmen der

    Bahnstreik aktuell: Dobrindt kritisiert die GDL scharf

    Die Deutsche Bahn nannte den angekündigten Streik absolut unangemessen und maßlos. "Damit schadet die GDL nicht nur massiv den Bahnkunden, der DB und ihren Mitarbeitern, sondern auch der deutschen Wirtschaft und der Sozialpartnerschaft", hieß es. Über das von der Bahn am Mittwoch vorgelegte Angebot sei nicht verhandelt worden. Die GDL sei auch nicht auf das Schlichtungsangebot der Bahn eingegangen, das diese am Samstag unterbreitet habe.

    Die GDL hatte am Mittwoch die von der Bahn angebotene Lohnerhöhung von insgesamt 4,7 Prozent in zwei Schritten als viel zu gering zurückgewiesen. Zur Absenkung der Arbeitszeit, zur Begrenzung von Überstunden und zu weiteren Streitthemen habe die Bahn gar keine Angebote gemacht.

    Diese Rechte haben Bahnfahrer bei einem Bahn-Streik

    Diese Rechte haben Bahnkunden im Fall eines Streiks bei der Bahn:

    Falls der Zug ausfällt, kann man in einen anderen Zug einsteigen, auch wenn er teurer und schneller ist. Denn nach Auskunft der Bahn dürfen Reisende einen höherwertigen Zug nutzen, wenn der ursprünglich gebuchte Zug nicht fährt.

    Bei zuggebundenen Tickets werde die Zugbindung aufgehoben, erklärte die Bahn zuletzt. Ausgenommen seien Länder-Tickets, manche regionale Angebote sowie reservierungspflichtige Züge, hieß es.

    Kunden, die von streikbedingten Zugausfällen oder Verspätungen betroffen sind, können sich ihre Fahrkarte und Reservierung kostenlos erstatten lassen. Das geht etwa in den DB-Reisezentren.

    Online-Tickets können über ein Formular im Internet erstattet werden.

    Bahnreisende bekommen einen Teil ihres Ticketpreises zurück, wenn sich ihr Zug wegen eines Streiks bei der Deutschen Bahn um mehr als 60 Minuten verspätet.

    Ab 60 Minuten Verspätung erhalten Bahnkunden 25 Prozent des Reisepreises zurück, ab 120 Minuten werden demnach sogar 50 Prozent des Preises erstattet.

    Die Bahn kann in diesem Fall keine höhere Gewalt geltend machen. Das entschied der Europäische Gerichtshof im September 2013 (Rechtssache C-509/11).

    Als Bahnreisender kann man sich informieren, ob der eigene Zug von dem Bahn-Streik betroffen ist. Aktuelle Informationen gibt es unter www.bahn.de/aktuell.

    Die Bahn hatte dies zurückgewiesen und erklärt, es habe sehr wohl Angebote zur Entlastung gegeben, zum Beispiel durch zusätzliche Einstellungen von 300 Lokführern oder durch individuelle Arbeitszeit- und Schichtplangestaltung. Über höhere Löhne sei in den Gesprächen überhaupt noch nicht verhandelt worden.

    Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) kritisierte die Streik-Ankündigung: "Ich habe Verständnis dafür, dass viele Bürger über das Ausmaß des Streiks verärgert sind", sagte er.

    Der parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Norbert Barthle (CDU), sagte, es sei sehr bedenklich, wenn eine einzelne Spartengesellschaft die gesamte Mobilität lahmlegt. "Es ist ein nicht mehr erträglicher Zustand", fügte er hinzu.

    Bahn rechnet mit großen Auswirkungen

    Die Bahn kündigte am Sonntag an, sie werde alles tun, um die Auswirkungen des Streiks für die Kunden so gering wie möglich zu halten. Es müsse aber mit einer starken Beeinträchtigung des Zugverkehrs gerechnet werden.

    In dem schon zehn Monate andauernden Tarfikonflikt hat die GDL bereits mehrmals den Personen- und den Güterverkehr bei der Deutschen Bahn bestreikt, zuletzt Ende April. Die Bahn verhandelt parallel auch mit der konkurrierenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), weil beide Gewerkschaften sich nicht auf Spielregeln für ein gemeinsames Vorgehen einigen konnten. EVG und GDL wollen Tarifabschlüsse für alle ihre Mitglieder erreichen, die Bahn will aber unterschiedliche Ergebnisse für ein und dieselbe Berufsgruppe verhindern.

    Am Sonntag erklärte die GDL, die Bahn verlange die Unterwerfung der GDL unter die Tarifregelungen der EVG. Damit trete die Deutsche Bahn die grundgesetzlich geschützten Rechte der GDL-Mitglieder mit Füßen.

    Die Gewerkschaft warf der Bahn zudem erneut vor, mit Blick auf das im Sommer in Kraft tretende Tarifeinheitsgesetz auf Zeit zu spielen. Mit dem Gesetz will die Bundesregierung Konflikte lösen, die entstehen können, wenn mehrere Gewerkschaften innerhalb eines Betriebs Tarifverträge für eine Berufsgruppe aushandeln.

    Mitfahrgelegenheiten gesucht?

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