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Bahnstreik: Bahn vor Rekordstreik - Ein Drittel der Züge soll fahren

Bahnstreik

Bahn vor Rekordstreik - Ein Drittel der Züge soll fahren

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    Es wird wieder gestreikt - vier Tage lang ab Donnerstagnacht, 2.00 Uhr. Ach die Feiern zum 25. Jahrestag des Mauerfalls in Berlin sind betroffen.
    Es wird wieder gestreikt - vier Tage lang ab Donnerstagnacht, 2.00 Uhr. Ach die Feiern zum 25. Jahrestag des Mauerfalls in Berlin sind betroffen. Foto: Tobias Hase (dpa)

    Die Deutsche Bahn steht vor dem längsten Streik ihrer 20-jährigen Geschichte. Die Lokführer wollen mehr als vier Tage die Arbeit ruhen lassen. Der

    Ab Donnerstag bis Sonntag sind dann bundesweit alle Fahrgäste des Nah- und Fernverkehrs und der S-Bahnen betroffen. Der Ausstand im Personenverkehr fängt am Donnerstag um 2.00 Uhr an und endet am folgenden Montag um 4.00 Uhr, wie die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Dienstag ankündigte.

    Ein Drittel des normalen Zugangebotes soll fahren

    Die Bahn will wie bei den vorherigen Streiks für die vier Tage Ersatzfahrpläne aufstellen. Sie strebt an, auf diese Weise wenigstens ein Drittel des normalen Zugangebots auf die Schiene zu bekommen. Der viertägige Ausstand ist der sechste Streik im laufenden Tarifkonflikt. 

    Aus der großen Koalition kam scharfe Kritik am Vorgehen der GDL und ihres Vorsitzenden. "Claus Weselsky verliert gerade jedes Maß", sagte SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi zu Spiegel Online. Die Politikerin forderte Weselsky auf, seine Streikpläne zurückzuziehen. "Mit diesem abermaligen Ausstand schadet die GDL allen Gewerkschaften, sie beschädigt die Solidarität innerhalb der Bahn-Belegschaft, und sie verärgert Hunderttausende von Bahnkunden, denen jetzt Chaostage bevorstehen." 

    Dobrindt: Streikdauer ließe jedes Maß vermissen

    Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) warnte davor, die öffentliche Akzeptanz für den neuen Bahnstreik über Gebühr zu strapazieren. Der Bild-Zeitung(Mittwoch) sagte Dobrindt, Streik sei zwar ein elementarer Bestandteil der Tarifautonomie. Doch sollten die Tarifparteien "mit diesem hohen Gut sehr verantwortungsvoll umgehen". CDU-Generalsekretär Peter Tauber betonte: "Die Dauer des Streiks allein lässt jedes Maß vermissen."

    Der Fahrgastverband Pro Bahn bedauerte den Streik. Die GDL und ihr Vorsitzender dürften nicht länger alles auf eine Karte setzen und kompromisslos alle Einigungsvorschläge vom Tisch wischen. Sie müssten bereit sein, zusammen mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) zu verhandeln.

    Auch die Feiern zum Berliner Mauerfall sind betroffen

    Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber zeigte sich empört: "Dieser Streikaufruf macht nur noch sprachlos und ist reine Schikane." Betroffen sind auch die Feiern zum 25. Jahrestag des Mauerfalls am Wochenende in Berlin, wo bislang Hunderttausende Gäste erwartet wurden. Die Tourismusbranche in der Hauptstadt sprach von einer "egoistischen Entscheidung von einigen Wenigen auf Kosten sehr Vieler".

    Die GDL begründete die Aktion mit der Weigerung der Bahn, über einen eigenständigen Tarifvertrag auch für Berufsgruppen zu verhandeln, die nicht Lokführer sind. Ein Einigungsversuch beider Seiten war am Sonntag gescheitert. Dabei ging es um Spielregeln für die künftige Zusammenarbeit zwischen der Bahn, der GDL sowie der EVG.

    GDL-Chef Claus Weselsky sagte, man wolle und müsse für alle Mitglieder Tarifverträge aushandeln: "Dieses Grundrecht ist in Gefahr und damit die Funktion von Gewerkschaften an sich." dpa

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