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Bahn-Streik: Bahn: GDL-Chef Wesselsky droht mit neuem Streik

Bahn-Streik

Bahn: GDL-Chef Wesselsky droht mit neuem Streik

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    Der Bahnstreik ist heuer auch Faschingsthema. Schon nächste Woche könnten die Lokführer wieder streiken, so GDL-Chef Wesselsky.
    Der Bahnstreik ist heuer auch Faschingsthema. Schon nächste Woche könnten die Lokführer wieder streiken, so GDL-Chef Wesselsky. Foto: Julian Stratenschulte (dpa)

    Angeblich droht die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) der Deutschen Bahn (DB) mit neuen Streiks, sollte die Bahn sich nicht an das Ultimatum der Lokführer halten. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" unter Berufung auf ein internes GDL-Dokument. Sollte das Neun-Punkte-Papier mit den Forderungen der GDL nicht bis zur Sitzung der Tarifkommission am Mittwoch von allen Seiten unterschrieben worden sein, könnte es einen hundert Stunden langen Streik geben.

    Claus Wesselsky droht Streik für nächstes Wochenende

    Die Gewerkschaft könne einen Arbeitskampf binnen eines Tages organisieren, drohte GDL-Chef Claus Weselsky demnach. Folglich könnte schon am kommenden Wochenende der Bahnverkehr im ganzen Land erheblich gestört werden.

    Diese Rechte haben Bahnfahrer bei einem Bahn-Streik

    Diese Rechte haben Bahnkunden im Fall eines Streiks bei der Bahn:

    Falls der Zug ausfällt, kann man in einen anderen Zug einsteigen, auch wenn er teurer und schneller ist. Denn nach Auskunft der Bahn dürfen Reisende einen höherwertigen Zug nutzen, wenn der ursprünglich gebuchte Zug nicht fährt.

    Bei zuggebundenen Tickets werde die Zugbindung aufgehoben, erklärte die Bahn zuletzt. Ausgenommen seien Länder-Tickets, manche regionale Angebote sowie reservierungspflichtige Züge, hieß es.

    Kunden, die von streikbedingten Zugausfällen oder Verspätungen betroffen sind, können sich ihre Fahrkarte und Reservierung kostenlos erstatten lassen. Das geht etwa in den DB-Reisezentren.

    Online-Tickets können über ein Formular im Internet erstattet werden.

    Bahnreisende bekommen einen Teil ihres Ticketpreises zurück, wenn sich ihr Zug wegen eines Streiks bei der Deutschen Bahn um mehr als 60 Minuten verspätet.

    Ab 60 Minuten Verspätung erhalten Bahnkunden 25 Prozent des Reisepreises zurück, ab 120 Minuten werden demnach sogar 50 Prozent des Preises erstattet.

    Die Bahn kann in diesem Fall keine höhere Gewalt geltend machen. Das entschied der Europäische Gerichtshof im September 2013 (Rechtssache C-509/11).

    Als Bahnreisender kann man sich informieren, ob der eigene Zug von dem Bahn-Streik betroffen ist. Aktuelle Informationen gibt es unter www.bahn.de/aktuell.

    Bahn kritisiert Streikdrohungen

    Eine Sprecherin des Bahnkonzerns erklärte dazu, die DB habe "keinerlei Verständnis für erneute Streikdrohungen". Sie habe dafür "keinen Anlass geliefert", sondern im Gegenteil Kernforderungen der GDL, etwa zum Flächentarifvertrag, erfüllt. Eine "vernünftige Lösung" könne es "ausschließlich am Verhandlungstisch" geben. Das erwähnte Papier werde der Konzern bewerten, sobald es offiziell vorliege.

    Lokführer wollen 38 statt 39 Stunden arbeiten und mehr Geld

     Die GDL fordert in dem Tarifkonflikt fünf Prozent mehr Geld sowie eine Arbeitszeitverkürzung von 39 auf 38 Stunden. Die Bahn erklärte ihre Bereitschaft, der Gewerkschaft entgegen zu kommen und den bisherigen GDL-Flächentarifvertrag für Lokführer um die Berufsgruppen Zugbegleiter und Disponenten zu erweitern. Die von der GDL geforderte Ausweitung auch auf Lokrangierführer lehnt der Konzern ab.

    Die konkurrierende Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) kündigte derweil am Sonntag neue Tarifgespräche mit der Bahn für kommenden Mittwoch an. Nachdem die EVG für die Beschäftigten bereits eine "ordentliche Abschlagszahlung" durchgesetzt habe, gehe es nun um eine deutliche Lohnerhöhung, kündigte Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba an. Für ihre bei der Bahn beschäftigten Mitglieder fordert die EVG sechs Prozent mehr Gehalt.

    Bahn verhandelt mit GDL und EVG seperat

    In dem langwierigen Tarifkonflikt verhandelt die Bahn jeweils separat mit der EVG und der konkurrierenden GDL, nachdem sich die drei Parteien nicht auf die Modalitäten für gemeinsame Gespräche einigen konnten. Die Bahn strebt trotzdem Tarifabschlüsse an, die für gleiche Berufsgruppen gleiche Bedingungen vorsehen.

    Im vergangenen Jahr hatte die GDL mehrfach gestreikt und teils tagelang den Zugverkehr stark beeinträchtigt. Die EVG hingegen hat bisher nicht zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. An diesem Kurs wolle sie festhalten, kündigte EVG-Verhandlungsführerin Rusch-Ziemba am Sonntag an: "Solange es Fortschritte am Verhandlungstisch gibt, werden wir nicht zum Arbeitskampf aufrufen." afp

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