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Bahn: Preiserhöhungen: Vor allem im Regionalverkehr wird es teurer

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Preiserhöhungen: Vor allem im Regionalverkehr wird es teurer

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    Zugfahren wird wieder einmal teurer. Vor allem im Regionalverkehr erhöht die Bahn die Preise.
    Zugfahren wird wieder einmal teurer. Vor allem im Regionalverkehr erhöht die Bahn die Preise. Foto: Jörg Carstensen, dpa

    Für Bahnkunden ist es mittlerweile ein gewohnter Takt: Zwei Mal im Jahr wechselt die Bahn ihren Fahrplan. Und ein Mal im Jahr erhöht der Verkehrskonzern zugleich seine Ticketpreise. Vom 15. Dezember an wird Zugfahren wieder einmal teurer – im Nahverkehr durchschnittlich um 2,9 Prozent. Im Fernverkehr legen die Preise für Normalfahrkarten um 2,5 Prozent zu.

    Steigen die Preise in diesem Jahr stärker als sonst?

    Das lässt sich schwer sagen. In den vergangenen Jahren lagen die Steigerungen zwischen 1,3 und 5,6 Prozent. Klar ist: Fernreisende kommen dieses Mal etwas besser weg als die Fahrgäste des Nahverkehrs. Seit die Deutsche Bahn 1994 als Aktiengesellschaft gegründet wurde, hat sie 15 Mal die Preise angehoben – seit 2003 im Jahrestakt. Nun folgt Erhöhung Nummer 16. Binnen zehn Jahren hat sich Zugfahren im Fernverkehr durchschnittlich um 36,4 Prozent verteuert, im Regionalverkehr gar um 39,3 Prozent.

    Wie begründet die Bahn das Preisplus?

    Bahn-Vorstand Ulrich Homburg verweist auf die Personalkosten, die wegen einer Tariferhöhung im ersten Halbjahr um vier Prozent zugelegt haben. Auch der höhere Strompreis habe eine Rolle gespielt. Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisierte die Entscheidung. „Wir hätten es sehr begrüßt, wenn die Deutsche Bahn das Preiskarussell gestoppt hätte“, sagte Gerd Aschoff.

    Wie viel mehr zahle ich künftig als Kunde im Fernverkehr?

    Der Normalpreis verteuert sich im Schnitt um 2,5 Prozent. Wer etwa im ICE von München nach Stuttgart reist, zahlt dafür – 2. Klasse, ohne Ermäßigung – bislang 55 Euro. Ab 15. Dezember sind es zwei Euro mehr. Eine Fahrt nach Dortmund verteuert sich um drei Euro auf 142 Euro. Die Bahn betont allerdings, auf „pauschale Preiserhöhungen“ zu verzichten. Die Hälfte aller Fahrten im Fernverkehr verteuere sich nicht.

    Für welche Tickets gilt das?

    Unverändert bleiben die Sparpreis-Tickets, die es innerhalb Deutschlands ab 29 Euro gibt, sowie die Wochen-, Monats- und Jahreskarten. Somit bleiben nach Angaben der Bahn die Preise für etwa die Hälfte aller Fahrten im Fernverkehr stabil – 28 Prozent der Kunden nutzen demnach Sparpreise, 21 Prozent eine Zeitkarte. Ausgenommen von den Preiserhöhungen sind zudem bestimmte Verbindungen wie von Berlin nach Köln, wo es infolge der Hochwasser-Schäden Verspätungen gibt. Bahn-Vorstand Ulrich Homburg betont: „Wir haben uns bewusst für die Nullrunden in diesen Segmenten entschieden.“ Man wolle Stammkunden und Reisende, die ohnehin Umleitungen in Kauf nehmen müssen, nicht weiter belasten.

    Was ändert sich bei der Bahncard?

    Die reguläre Bahncard 25 verteuert sich um einen Euro auf 62 Euro, die Bahncard 50 um sechs Euro auf 255 Euro. Unverändert bleiben auch die ermäßigten Bahncards für Jugendliche, Studenten und Senioren, ebenso wie die Bahncard 100, mit der Kunden ein Jahr lang alle Züge (2. Klasse) umsonst nutzen können.

    Wird die Sitzplatz-Reservierung erneut teurer?

    Ja, hier schlägt die Bahn nochmals 50 Cent auf. Ab 15. Dezember kostet der garantierte Sitzplatz 4,50 Euro – ganze 12,5 Prozent mehr. Neu geregelt wird der Aufschlag für den Fahrkarten-Kauf in Fernzügen: Bislang waren fünf bis zehn Euro fällig, künftig sind es 7,50 Euro.

    Wie stark steigen die Preise im Regionalverkehr?

    Einzelfahrscheine verteuern sich ebenso wie Wochen-, Monats- und Jahreskarten im Schnitt um 3,2 Prozent. Wer etwa einen Regionalzug von Augsburg nach München wählt, zahlt dafür bislang 12,50 Euro. Künftig sind es 12,90 Euro. Für die Fahrt von Ulm nach Stuttgart werden ab Dezember 19,20 Euro statt bislang 18,60 Euro fällig. Auch das Bayern-Ticket, das im Grundpreis für eine Person momentan 22 Euro kostet, verteuert sich um einen Euro. Dieser Preis gilt allerdings nur am Automaten. Wer die Fahrkarte am Schalter kauft, zahlt für die persönliche Beratung nochmals zwei Euro Aufschlag. Auch der Preis für das „Schönes-Wochenende-Ticket“ steigt – ab Dezember um zwei Euro auf dann 44 Euro. (mit afp, dpa)

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