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Automobilmesse: IAA 2011: VW und Porsche präsentieren Plan B, Audi neue Verkaufsziele

Automobilmesse

IAA 2011: VW und Porsche präsentieren Plan B, Audi neue Verkaufsziele

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    VW könnte noch vor 2014 die Porsche AG komplett unter sein Dach holen.
    VW könnte noch vor 2014 die Porsche AG komplett unter sein Dach holen. Foto: dpa

    Nach dem Rückschlag für die Fusion von Volkswagen und Porsche setzen die zwei Autobauer nun auf Plan B: Demnach könnte VW von Ende 2012 an seine Kaufrechte einlösen und die

    Aus Sicht der VW-Konzernspitze wird ein Kauf der Porsche AG als Alternative zur stockenden Fusion wahrscheinlicher. "Der erste Ansatz war eine Verschmelzung bis ins Jahr 2011", sagte VW-Vorstandschef Martin Winterkorn. Von Anfang an sei aber klar gewesen, dass eine Übernahme des operativen Porsche-Geschäfts als Plan B auf dem Tisch liege. Diese Option könne nun möglicherweise zum Zuge kommen. "Gehen Sie davon aus: Es wird gut werden", so Winterkorn.

    Sattes Wachstum bei VW und Audi

    Die Verkäufe der neun VW-Konzernmarken legten bis Ende August nochmals kräftig zu. Seit Jahresbeginn wurden rund 5,4 Millionen Autos ausgeliefert - ein Plus von 14 Prozent im Vergleich zu den ersten acht Monaten 2010. Auch der Monat August selbst brachte Volkswagen einen satten Absatzzuwachs: Die mehr als 605 000 verkauften Fahrzeuge entsprachen einer Steigerung um 11 Prozent.

    Im kommenden Jahr erwartet der Konzern jedoch steigende Risiken auf dem weltweiten Automarkt. "Wir achten sehr sensibel darauf, was passiert", so Winterkorn. Der größte europäische Autobauer rechnet insgesamt aber mit einem weiterhin steigenden Absatz - auch wenn die Nachfrage in einigen Regionen wie Südeuropa wegen der Euro-Schuldenkrise schwächeln dürfte.

    "Es gibt einige Länder, die jetzt etwas mehr Hausaufgaben zu tun haben", meinte Vertriebsvorstand Christian Klingler mit Blick auf Staaten wie Spanien oder Italien. Eine mögliche Konjunkturflaute sei jedoch nicht mit der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009 zu vergleichen: "Wir haben diesmal keine einheitliche Tendenz. Aber die Risikofaktoren haben etwas zugenommen."

    Audi-Vorstandschef Rupert Stadler hat indes die Absatzprognose für das laufende Jahr erhöht und rechnet nächstes Jahr mit weiterem Wachstum: Auf der IAA erklärte Stadler, Audi werde "die 1,3 Millionen Einheiten dieses Jahr reißen". Bisher hatte er 1,2 Millionen verkaufte Autos als Ziel genannt.

    Zur erhöhten Absatzprognose von Audi erklärte Vertriebsvorstand Peter Schwarzenbauer, in China werde der Autohersteller in diesem Jahr zum ersten Mal über 300.000 Autos verkaufen. Selbst in Euroländern wie Italien und Spanien lege der Verkauf zu. Im Flottengeschäft und bei Gebrauchtwagen sei kein Gegenwind zu erkennen, "es läuft ziemlich positiv weiter", so der Vertriebschef. Stadler kritisierte, es werde zu viel über Krise geredet. Audi werde spätestens 2015 1,5 Millionen Autos verkaufen.

    Daimler will weltweite Führerschaft unter Premiumherstellern

    Der Autohersteller Daimler beansprucht für sich die weltweite Führerschaft unter den Premiumherstellern. Dazu legt sich der Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche erstmals auf das Ziel fest, 2020 mehr Autos zu verkaufen als andere Hersteller aus dem Luxus-Segment. "Wenn wir die Führung unter den Premiumherstellern beanspruchen, dann müssen wir auch die Führung beim Volumen übernehmen", sagte Zetsche vor Beginn der IAA. Eine konkrete Zahl nannte er allerdings nicht. "Es ist glaubwürdiger, eine relative Position anzugeben", sagte Zetsche.

    Gleichzeitig erwartet Zetsche eine Verlangsamung des Wachstums bei den Autoherstellern. Aber die Autobranche werde schneller wachsen als die übrige Wirtschaft, sagte der Konzernchef weiter. Für die nächsten zehn Jahre sei mit einem Wachstum von mehr als fünf Prozent jährlich zu rechnen.

    Die Autoindustrie profitiere insbesondere von den aufstrebenden Märkten in China, Indien oder Lateinamerika. Immer mehr Menschen auf der Welt ohne Lohn würden zu Menschen mit einem geringen Lohn und später mit einem mittleren Einkommen. "Mit dieser Entwicklung können immer mehr Menschen auf der Welt zu Konsumenten werden", sagte Zetsche. Diese Märkte bezeichnete er als "Schlüsselmärkte".

    Aber auch in Europa werde Daimler Marktanteile hinzugewinnen, erwartet Zetsche. Bei den Modellen sei der Konzern sehr gut aufgestellt. In den nächsten vier Jahren würden zehn neue Fahrzeuge vorgestellt. Insbesondere die neue A-Klasse oder die auf der IAA vorgestellte neue B-Klasse würden der Marke in dpa/dapd

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