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Automatica: Mein Freund, der Roboter

Automatica

Mein Freund, der Roboter

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    Der neue Kuka-Roboter Agilus ist ein wendiger Geselle.
    Der neue Kuka-Roboter Agilus ist ein wendiger Geselle. Foto: Stephanie Sartor

    Der Kampf zwischen Mensch und Maschine scheint eine Urangst auszulösen. Zumindest will das die Filmindustrie mit apokalyptischen Endzeitszenarien suggerieren – man denke an Arnold Schwarzenegger als bösartigen Terminator aus der Zukunft. Mit diesem Bild will Till Reuter, Vorstandsvorsitzender der Augsburger Kuka AG, aufräumen. Menschen sollen, so malt sich das Unternehmen die Zukunft aus, mit Robotern auf vielfältige Arten intensiver als heute zusammenarbeiten. „

    Aufgabe als Physiotherapeuten

    Reuter denkt daran, die orangefarbenen Maschinen des Augsburger Unternehmens verstärkt in der Medizin einzusetzen. Schon bisher ist es möglich, Leichtbauroboter als eine Art Physiotherapeuten zu gebrauchen, der die Menschen bei Übungseinheiten, etwa zur Rehabilitation nach Unfällen oder Operationen, unterstützen kann. Künftig könnten die Maschinen aber noch in anderen Medizinbereichen heimisch werden – etwa, um Ultraschalluntersuchungen oder Strahlentherapien vorzunehmen oder bei chirurgischen Eingriffen. „Die Anforderungen an die Medizin und die Pflege steigen. Das bedeutet enorme Zusatzkosten“, sagte Reuter. Durch die Automatisierung mit Robotern könnten diese Kosten verringert werden.

    Das Erschließen des Medizinsektors zeigt, dass Kuka längst über den angestammten Automobilsektor hinausgewachsen ist. Das Unternehmen drängt immer mehr in neue Felder. Einer, der dabei eine maßgebliche Rolle spielen soll, heißt Agilus. Reuter nennt die Hightech-Maschine liebevoll das neue Kind der Kuka-Roboterfamilie. Das, was Agilus besonders mache, sei seine enorme Schnelligkeit. Branchen, auf die Kuka mit Agilus zielt, seien die Nahrungsmittel-, Werkzeugmaschinen-, Elektronik- oder Kunststoffverarbeitungsindustrie. Die Auslieferung des flinken Mini-Roboters soll Ende 2012 starten, Anfang 2013 beginne dann die Serienproduktion.

    Künftig will sich Kuka zudem verstärkt auf die Bereiche Luftfahrt und Logistik konzentrieren, sich aber gleichzeitig um kleinere Unternehmen kümmern. „Gerade solche Firmen bieten ein Riesenpotenzial. Denn hier geht es darum, Prozesse so zu steuern, dass diese Betriebe weiter wachsen können und wettbewerbsfähig bleiben“, sagte Reuter.

    Neue Märkte in China

    Doch es gibt noch mehr Märkte, die Kuka künftig verstärkt bearbeiten will – und das nicht nur in Europa und den USA, wo das Unternehmen heute die größten Umsätze macht. Der Markt, von dem sich der Automatisierungsspezialist in den kommenden Jahren großes Potenzial erhofft, ist China. 2013 werde das Land wohl der größte Robotermarkt weltweit sein, sagt Manfred Gundel, Geschäftsführer der Kuka Roboter GmbH. Die Löhne in

    Die Zahl der Geräte wird deutlich steigen

    „Seit Jahren sind wir in China im Automobilbereich führend, jetzt wird es Zeit, dass die Roboter neue Bereiche erschließen“, so Gundel weiter. Deswegen hat Kuka in Fernost viel vor: Die Montagekapazität soll bis Jahresende auf 5000 Roboter pro Jahr steigen.

    2011 hat Kuka Roboter einen neuen Absatzrekord erreicht. Allein in China ist der Absatz von Knickarmrobotern von 2010 auf 2011 um 116 Prozent gestiegen.

    Das Unternehmen hat aber noch weitere Ziele, die sich nicht nur auf Asien beschränken: Über 150000 Roboter sollen in Zukunft weltweit eingesetzt werden. Und außerhalb des Automobilsektors will das Unternehmen seinen Marktanteil verdoppeln.

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