Wie kommt die vom Strukturwandel und von der Corona-Krise heftig belastete Autoindustrie wieder in Schwung? Nach einer unserer Redaktion vorliegenden Studie des CAR – Center Automotive Research sind die Autorabatte im Juli „deutlich gestiegen“. Dabei machen drei Effekte die Steigerung aus, wie Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer erläutert: Zum einen die – zeitlich begrenzte – gesenkte Mehrwertsteuer: Bei Internetvermittlern hätten die Rabatte für die 30 meistverkauften Neuwagen im Juli ein Rekordhoch von durchschnittlich 22,5 Prozent erreicht. Was rund 6941 Euro entspricht. Dann sorgt – überwiegend – die staatliche Umwelt-Prämie für etwa 40 Prozent Nachlass bei den E-Autos. Schließlich helfen Eigenzulassungen, dass Kunden profitieren. Eigenzulassungen helfen Autobauern, einen Teil der Fixkosten zu decken. Die Wagen werden zunächst auf Händler oder Hersteller angemeldet und können dann als Kurzzulassungen oder „junge Dienstwagen“ mit Rabatten von mehr als 25 Prozent verkauft werden.
Rabatte für Elektroautos nicht mehr nachvollziehbar
Gute Nachrichten für Verbraucher also. Aber was heißt das für die Branche? Dudenhöffer sagt, die bekomme zwar wieder „Boden unter die Füße“, aber: „Der deutsche Automarkt ist in schwieriger Verfassung. Die deutlich steigenden Rabatte weisen auf die schwache Kapazitätsauslastung bei den Autobauern hin. Das Problem dürfte sich in den nächsten Monaten kaum abschwächen, da Gesamt-Europa durch die Corona-Pandemie deutlich Kaufkraft entzogen wird. Gleichzeitig steigen in Teilbereichen wie den Elektroautos die Rabatte in nicht nachvollziehbare Höhen. Mit staatlichen Prämien werden Lieferstopps und Lieferengpässe erzeugt und gleichzeitig die Rabattspirale angetrieben. Ein fast schon bizarres Bild. Die nächsten Monate werden nach unserer Einschätzung weiter steigende Rabatte bringen.“