Die Dieselkrise hat zu rosigen Zeiten für Autokäufer geführt. Die Rabatte für Neuwagen seien mit den von den Herstellern ausgelobten Umweltprämien durch die Decke gegangen, berichtet das Car-Center der Universität Duisburg-Essen in seiner regelmäßigen Rabattstudie, die an diesem Montag erscheint. Der seit 2010 auf dem deutschen Automarkt erhobene Rabattindex sei im August auf einen absoluten Höchstwert gestiegen.
In Kombination mit anderen Preisaktionen könnten Käufer eines neuen Skoda Octavia oder eines VW Passat bis zu 46 Prozent des Listenpreises sparen, wenn sie einen mehr oder weniger schrottreifen Alt-Diesel abwracken, schilderte Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer einschlägige Angebote des besonders preis-aggressiven VW-Konzerns. Bei manchen Herstellern würden Teile anderer Preisnachlässe mit den beworbenen Umweltprämien verrechnet, so dass beispielsweise beim Hyundai i20 gerade einmal 292 Euro zusätzlicher Diesel-Rabatt herauskämen.
Experte: VW dürfte Marktanteile gewinnen - aber geringe Margen
Wie die Welt und die Bild am Sonntag unter Berufung auf die Rohdaten der Studie berichten, gibt es große Rabatte unter anderem bei diesen Modellen:
Skoda Octavia: Listenpreis - 17.450 Euro, mit allen Rabatten - 9386 Euro
VW Passat Trendline: Listenpreis 26.750 Euro, mit allen Rabatten - 14.486 Euro
VW Golf Trendline: Listenpreis 17.850 Euro, mit allen Rabatten - 9998 Euro
Ford Fiesta Trend: Listenpreis 12-950 Euro, mit allen Rabatten - 7662 Euro
(Weitere Modelle vorgerechnet bei der Welt und bei der Bild am Sonntag)
Das Institut rechnet mit deutlichen Marktanteilsgewinnen für die VW-Konzernmarken. "Kurzfristig gibt es einen kräftigen Impuls, der aber mit deutlich schlechteren Margen, Rabatt-Gewöhnungs-Effekten und Reaktionen der Wettbewerber verbunden sein wird", meinte Dudenhöffer. Insgesamt werde der Automarkt durch die Preisaktionen nach dem Dieselgate ins Ungleichgewicht gebracht. Vor allem die Preise für junge Diesel-Gebrauchtwagen stehen unter starkem Druck. AZ/dpa