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Außenhandel: Was die Mittelmeerländer mit Schwaben zu tun haben

Außenhandel

Was die Mittelmeerländer mit Schwaben zu tun haben

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    Viele Unternehmen aus dem Münchner Raum sind bereits in Griechenland aktiv. Athanassios Kelemis von der dortigen Handelskammer würde sich auch Mittelständler aus Schwaben wünschen.
    Viele Unternehmen aus dem Münchner Raum sind bereits in Griechenland aktiv. Athanassios Kelemis von der dortigen Handelskammer würde sich auch Mittelständler aus Schwaben wünschen. Foto: Alexander Kaya

    Nein, um seine Sicherheit müsse sich in Marokko niemand sorgen, sagt Marco Wiedemann. Ganz im Gegenteil: „Das Land ist politisch stabil.“ Hat es doch nicht zuletzt einen König, der das Land seit nunmehr 17 Jahren führt. Eben diese Stabilität ist vielleicht Marokkos größter Vorteil im Vergleich zu anderen Staaten Nordafrikas – wirtschaftlich gesprochen.

    Marco Wiedemann betont das gerne. Er ist Geschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer mit Sitz in Casablanca, Marokko. In Augsburg wirbt er am Montag um deutsche, bayerische und vor allem schwäbische Unternehmen, berät sie bei Fragen, spricht ihnen Mut zu. Wiedemann ist dabei nicht allein. Insgesamt acht Ländervertreter sind zur Mittelmeer-Wirtschaftskonferenz der

    "Es gibt Vorurteile und Vorteile - jeder muss sich entscheiden"

    Athanassios Kelemis etwa ist aus Athen nach Augsburg gereist. Er vertritt als Geschäftsführer die deutsch-griechische Industrie- und Handelskammer. Griechenland sei für deutsche Unternehmen „ein interessanter Standort“, sagt Kelemis: vergleichsweise niedrige Lohnstückkosten, eine intakte Infrastruktur, lukrative Projekte. Viele Unternehmen aus dem Münchner Raum seien bereits in

    Dass die Zeit der Vorurteile vorbei sein müsse, dass Europa und die Mittelmeerstaaten, vor allem jene in Nordafrika, zu Partnern werden müssten, betont zuvor bereits Gerd Müller. Der Bundesentwicklungsminister eröffnet die Konferenz und verweist auf die politische Komponente wirtschaftlicher Beziehungen. „Lösen wir Probleme nicht vor Ort, kommen die Probleme zu uns“, sagt

    120 Interessierte sind zur Mittelmeerkonferenz gekommen

    Und die sind da: Rund 120 Interessierte sind gestern zur Mittelmeerkonferenz gekommen, vorwiegend Vertreter von Firmen aus Bayerisch-Schwaben und Baden-Württemberg. So etwa Harald Steininger. Steininger ist bei der Erwin Müller Group in Wertingen, einem Versandhändler für die Hotel- und Gastronomiebranche, zuständig für das internationale Geschäft. In Ländern wie Italien und Spanien hat das Unternehmen bereits Tochtergesellschaften. Die nordafrikanischen Mittelmeerstaaten seien dagegen noch „weiße Flecken“, sagt Steininger. Er möchte sich bei der Konferenz vorwiegend informieren.

    Ebenso Javier Fernández Martínez. Er kümmert sich als Vertriebsleiter beim Maschinenbauunternehmen Haimer aus Igenhausen (Kreis Aichach-Friedberg) um Südeuropa. Martínez möchte bei der Konferenz nach eigener Aussage vorwiegend die Einschätzung der Experten zu Spanien, Italien und zur Türkei hören – allesamt Länder, in denen Haimer bereits Standorte hat. In Nordafrika mache das Unternehmen noch zu wenig Umsatz, als dass sich eine eigene Niederlassung lohne, sagt Martínez. Man müsse abwarten, wie sich der Markt dort entwickle.

    Für den marokkanischen Außenhandelsexperten Marco Wiedemann dagegen ist es mit Warten nicht getan. Andere Nationen seien längst schon vor Ort, betont er.

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