Der Hersteller der Biermarke "Corona" in Mexiko darf wie viele andere Unternehmen des Landes vorübergehend nicht weiter produzieren. Die Brauerei Grupo Modelo hat die Produktion seit Sonntag komplett eingestellt, teilte das Unternehmen kürzlich mit. Damit folge man den Anweisungen der mexikanischen Regierung, mit denen die Ausbreitung des Virus eingedämmt werden solle.
Die Regierung stufte den Weiterbetrieb der Brauerei nicht als unerlässlich ein, heißt es in der Mitteilung des Konzerns. Die gute Nachricht für alle Bierfans: Der mexikanische Brauer betonte, er könne seine Produktion wieder hochfahren, sollte die Regierung eine entsprechende Erklärung für Bier zum Dekret nachreichen. Das dürfte aktuell jedoch kaum denkbar sein.
Irritation über Corona-Werbekampagne in den USA
Mexiko hatte vergangene Woche einen Gesundheitsnotstand ausgerufen und angeordnet, dass nicht unbedingt notwendige Aktivitäten - auch im Wirtschaftsbereich - zunächst bis zum 30. April eingestellt werden. Versammlungen von mehr als 50 Menschen sind verboten. Zudem wurden wegen der Pandemie Strände, etwa in Urlaubsorten wie Cancún und Acapulco, am Donnerstag geschlossen.
Verbindliche Ausgangsbeschränkungen gibt es jedoch nicht. Flughäfen, Geschäfte und Restaurants bleiben offen. In Mexiko infizierten sich nach aktuellen Daten der Johns-Hopkins-Unversität im US-Bundesstaat Maryland bisher mehr als 2400 Menschen mit dem Coronavirus, 125 starben.
Die Suchanfragen nach dem mexikanischen Bier stiegen derweil schon Januar, als die Pandemie noch eine Epidemie war, exponentiell an. Und Witzeleien mit der Biermarke in den sozialen Netzwerken sind seitdem an der Tagesordnung.
Etwas irritiert waren viele Menschen auch darüber, dass die Corona-Brauerei in den USA noch Anfang vergangenen Monats eine Werbekampagne für neue Produkte startete. Dafür hatte das Unternehmen sogar den Rapper Snoop Dog engagiert. Der Titel der Kampagne lautete "La Vida Mas Fina", was auf Deutsch soviel wie "das schönste Leben" bedeutet. Auch wurde "die unmittelbare Ankunft" eines neuen „Corona-Produkts“ beworben. Und das in Zeiten, in denen das Virus schon weltweit auf dem Vormarsch war. (loto, mit dpa)
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