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Augsburg: Start-Up Xentral bekommt 75 Millionen Dollar für Expansion

Augsburg

Start-Up Xentral bekommt 75 Millionen Dollar für Expansion

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    Benedikt und Claudia Sauter haben das Start-up Xentral gegründet.
    Benedikt und Claudia Sauter haben das Start-up Xentral gegründet. Foto: Tanja Ferrari

    In der Corona-Krise hat das Augsburger Software-Start-Up Xentral einen großen Schwung erlebt. Das Unternehmen bietet Programme für kleine und mittelständische Unternehmen, um die Betriebsabläufe im Einkauf, Lager oder der Buchhaltung zu digitalisieren und automatisieren. Teilweise wird das Unternehmen den Gründern Claudia und Benedikt Sauter zufolge mit Aufträgen geflutet.

    Um das weitere Wachstum zu stemmen, hat das Unternehmen nun eine weitere Finanzierung über 75 Millionen US-Dollar von Investoren erhalten, wie es am Dienstag mitteilte. "Als neue Investoren ergänzen Tiger Global und Meritech die bestehende Investorenrunde mit Sequoia Capital, Visionaries Club und Freigeist", berichtet Xentral.

    Investitionen in Produkt, Team und weitere Standorte

    "Mit der Investition will Xentral seine Produktentwicklung vorantreiben und das Team erweitern", teilte das Unternehmen mit. Dafür plane es die Benutzerfreundlichkeit der Software zu verbessern, den Appstore auszubauen und neue Partner zu gewinnen.

    "Gleichzeitig soll das Team, insbesondere auch international, vergrößert werden, um mit der wachsenden Kundennachfrage Schritt halten zu können und die bevorstehende Produkteinführung in Großbritannien einzuleiten", berichtet Xentral.

    Xentral zählt aktuell rund 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

    Das Augsburger Unternehmen hat seine Zahl an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eigenen Angaben zufolge in den letzten Monaten von 50 auf rund 120 erhöht. In Amsterdam ist eine Niederlassung eröffnet worden, in München ist Xentral bereits vertreten. Weitere Standorte sollen folgen.

    Gegründet hatten Claudia und Benedikt Sauter ihr Start-Up bereits 2008 als Embedded Projekts GmbH. Damals produzierten sie Platinen, die über einen eigenen Online-Shop verkauft wurden, beschreibt das Unternehmen selbst seinen Werdegang. Parallel dazu entwickelten die Gründer eine Software für ihre Geschäftsprozesse. Als Kundinnen und Kunden plötzlich verstärkt nach der Software fragten, konzentrierten sie sich ab 2017 auf diesen Bereich. Heute heißt das Unternehmen des Gründerpaares Xentral.

    Start-ups aus der "Höhle der Löwen" nutzen Xentral-Software

    Kunden stammten anfangs unter anderem aus dem Umfeld der TV-Sendung "Die Höhle der Löwen", in der Start-Ups ihre Geschäftsmodelle Investoren präsentieren. Im August 2017 hätten sich vier Food-Startups aus der Sendung an Benedikt Sauter gewendet. Ihr Problem: "Bereits während der Ausstrahlung laufen bis zu tausend Bestellungen pro Stunde bei den Startups ein", berichtet Xentral. "Sie brauchten ein Warenwirtschaftssystem, das hochleistungsfähig und trotzdem leicht zu bedienen ist." Hier boten die Augsburger ihre Software an. Teilweise habe das Team Nachtschichten eingeschoben und sei teilweise während der Ausstrahlung bei den Startups vor Ort gewesen, um im Notfall technisch unterstützen zu können, beschreibt es das Unternehmen.

    Heute zählt Juror Frank Thelen über sein Unternehmen Freigeist selbst zu den Xentral-Investoren. Daneben gibt es andere starke Finanzgeber, darunter auch Bastian Nominacher, den Mitgründer der Münchner IT-Schmiede Celonis.

    Xentral ist es eigenen Angaben zufolge gelungen, den Umsatz im Jahr 2020 zu verdreifachen. In einer ersten Finanzierungsrunde hatten dieses Jahr bereits die Wagniskapitalgeber Sequoia Capital aus den USA und der Visionaries Club aus Berlin 16,5 Millionen Euro bereitgestellt.

    „Uns geht es aber nicht um die Kapitalerhöhung alleine, sondern um das strategische Know-how, das unsere Investoren mitbringen“, erklärte Benedikt Sauter.

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