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Augsburg: Roboterbauer Kuka kann sich über ein Rekordjahr freuen

Augsburg

Roboterbauer Kuka kann sich über ein Rekordjahr freuen

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    Kuka hat seine aktuellen Geschäftszahlen vorgestellt.
    Kuka hat seine aktuellen Geschäftszahlen vorgestellt. Foto: Stefan Puchner/dpa

    Sie stehen im Werk von SGL Carbon in Meitingen. Bei Bosch und Siemens Hausgeräte unterstützen die orangefarbenen Helfer die Spülmaschinenproduktion in Dillingen. Und auch der Autobauer Volkswagen hat 6000 Roboter aus dem Hause Kuka bestellt. In diesem und im kommenden Jahr wird der Augsburger Automatisierungsspezialist sie an VW-Werke in Deutschland und Osteuropa liefern.

    Die eigenen Vorgaben hat der Konzern locker übertrumpft

    Es sind Großaufträge wie diese, die dem Roboter- und Anlagenbauer ein Rekordjahr beschert haben. Der Umsatz stieg im abgelaufenen Jahr um gut 21 Prozent auf 1,74 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis legte um ganze 51 Prozent zu. Vor Steuern und Zinsen verdiente das Unternehmen damit knapp 110 Millionen Euro. Kein Wunder, dass man in Augsburg von einem „außergewöhnlichen Jahr“ spricht. Die eigenen Vorgaben hat der Konzern locker übertrumpft.

    Das zeigt sich auch bei den Aufträgen. Zum Jahresende standen Bestellungen im Wert von 910 Millionen Euro in den Büchern – ein Plus von 26 Prozent. Für Kuka bedeutet das in den nächsten Monaten eine hohe Auslastung. Eine Prognose für 2013 will Vorstandschef Till Reuter indes noch nicht wagen. Diese soll es im März geben, wenn die komplette Bilanz vorgelegt wird.

    Bisher spürt man die Flaute auf dem europäischen Markt kaum

    Bei Kuka, das zwei Drittel seiner Aufträge aus der Autoindustrie bezieht, spürt man die Flaute auf den europäischen Märkten bisher kaum. Vielmehr profitiert der Konzern davon, dass die Geschäfte der deutschen Premiumanbieter rund laufen – und die Hersteller in Werke investieren, die für Nordamerika oder die Schwellenländer produzieren. Nach China etwa verkauft das Unternehmen jährlich zwischen 3000 und 3500 Roboter. Den Grundstein für weiteres Wachstum legte der Konzern im Oktober in Shanghai. Wenn das neue Werk dort in der zweiten Jahreshälfte in Betrieb geht, soll die Montagekapazität bei 25 000 Robotern im Jahr liegen. Das wäre ein Plus von fast 50 Prozent.

    Von diesem Wachstum profitieren auch die Standorte Augsburg und Gersthofen. Über 200 Jobs hat Kuka dort im vergangenen Jahr geschaffen, zuletzt waren es 2800 Mitarbeiter. In der Zentrale ist man sich allerdings im Klaren, wie gefährlich die Abhängigkeit von der Autoindustrie ist. Als die Branche vor vier Jahren in die Krise stürzte, brach auch Kukas Umsatz um 30 Prozent ein. Seither versucht man, das übrige Industriegeschäft stärker auszubauen – zugleich aber Marktführer im Autobereich zu bleiben. „Kuka ist auf gutem Kurs, seinen Platz in der Automatisierungswelt auszubauen“, ist Reuter überzeugt.

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