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Augsburg: Roboterbauer Kuka baut bis zu 255 weitere Stellen ab

Augsburg

Roboterbauer Kuka baut bis zu 255 weitere Stellen ab

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    Der Roboterbauer Kuka hat seinen Stammsitz in Augsburg.
    Der Roboterbauer Kuka hat seinen Stammsitz in Augsburg. Foto: Julian Stratenschulte, dpa

    Der Augsburger Roboterhersteller Kuka steht vor einer dritten Welle des Arbeitsplatzabbaus. Der Konzern bestätigt damit erstmals Informationen unserer Redaktion. Die Verantwortlichen des Unternehmens erklären auch zum ersten Mal, wie vielen Stellen dem neuen Sanierungsplan zum Opfer fallen könnten: Demnach baut der Konzern bis zu 255 weitere Stellen ab. Zumindest in Augsburg, dem bei weitem größten deutschen Kuka-Standort, sollen jedoch nicht mehr so viele Jobs wie im Zuge der ersten beiden Effizienzprogramme gestrichen werden. So wurde die Zahl der Arbeitsplätze in Augsburg zunächst um rund 250 verringert. Den Anstoß dazu hatte noch der frühere Kuka-Chef Till Reuter gegeben. Der Schritt war die Folge von massiven Problemen bei großen Projekten.

    Stellenabbau bei Kuka: In Augsburg arbeiten 3500 Menschen

    Nachdem Reuter im Zuge deutlich schlechter laufender Geschäfte zurücktreten musste, verkündete sein Nachfolger Peter Mohnen, früherer Finanzvorstand des Unternehmens, ein weiteres Effizienzprogramm. In diesem Fall ging es um etwa 350 Arbeitsplätze, die wegfallen sollen. Mitte Oktober hieß es seitens des Betriebsrates, etwa zwei Drittel dieser Stellen seien bereits abgebaut.  Nun sollen in Augsburg – so viel steht jetzt fest –  bis zu 90 weitere Stellen gestrichen werden. Noch arbeiten an dem Unternehmenssitz rund 3500 Frauen und Männer. Einst waren es zu Spitzenzeiten einschließlich Leiharbeitern etwa 4000.

    Doch Augsburg kommt zumindest bei der nun dritten Welle des Arbeitsplatzabbaus vergleichsweise glimpflich davon. Denn das Kuka-Werk in Obernburg am Main im unterfränkischen Kreis Miltenberg ist deutlich stärker von den aktuellen Sanierungsplänen betroffen. Denn hier sollen maximal 165 von noch 480 Arbeitsplätzen gestrichen werden. Hinter den Kulissen hatte es einst auch geheißen, dass Stellen zum Teil auch von Augsburg nach Obernburg verlagert werden könnten. Doch noch sind solche  Einzelheiten nicht bekannt. Nach wie vor finden Gespräche der Betriebsparteien, also von Geschäftsführung und Arbeitnehmerseite, über die geplanten Maßnahmen statt. Von den schmerzlichen Schritten ist eine Einheit der Kuka-Robotersparte betroffen, in der in Obernburg Roboter-Zellen etwa mit Greifern, Drehtischen und Zäunen gebaut werden.

    Seit Oktober 2018 gab es bei Kuka drei Gewinnwarnungen

    In Augsburg wiederum ist in der Sparte unter anderem das Geschäft mit dem Reibschweißen, dem Lichtbogenschweißen und Laser-Applikationen zusammengefasst. Gerade in dem Zellen-Bereich leidet Kuka unter der Investitions- und Kaufzurückhaltung vieler Kunden. Als Automobilzulieferer spürt das Unternehmen natürlich stark die Krise der Branche. Auf die missliche Situation hat die Aktiengesellschaft mit drei Gewinnwarnungen seit Oktober 2018 reagiert. Nun sollen sich die  Standorte Augsburg und Obernburg stärker auf bestimmte Technologien konzentrieren und damit effizienter arbeiten.

    Augsburg ist der größte Kuka-Standort

    Dazu sagte Klaus König, Vorsitzender der Geschäftsführung von Kuka Robotics: „Der Teilbereich mit seinen Standorten in Obernburg und Augsburg ist und bleibt wichtiger Bestandteil der Robotics-Strategie. Kompetenzen werden stärker lokal gebündelt, Obernburg wird dabei zum Kompetenzzentrum für Standardzellen weiterentwickelt.“ Und der Manager fügte hinzu: „Den Stellenabbau gestalten wir gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern fair für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir wissen, dass dies eine schwierige Situation ist und möchten daher die Gespräche so schnell wie möglich und mit der gebotenen Sorgfalt zum Abschluss bringen.“  Details des Restrukturierungsplans werden jedoch erst in den kommenden Monaten ausgearbeitet und verkündet.

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    Die Kammgarnspinnerei (AKS) in Augsburg konnte mit der Konkurrenz aus Billiglohnländern nicht mehr mithalten. 2002 meldete das Unternehmen Insolvenz an. 2004 musste es schließen.
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