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Augsburg: MAN schaltet Staatsanwaltschaft ein

Augsburg

MAN schaltet Staatsanwaltschaft ein

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    Der Vorstandschef des  Lkw- und Dieselmotorenherstellers MAN, Georg Pachta-Reyhofen. (Archivbild) dpa
    Der Vorstandschef des Lkw- und Dieselmotorenherstellers MAN, Georg Pachta-Reyhofen. (Archivbild) dpa

    Über das Hinweissystem können Mitarbeiter anonym auf Verstöße hinweisen. Nun tauchte in dem System wohl der Hinweis auf, die Verbrauchsdaten von Schiffsdieselmotoren geschönt haben, um Kunden einen geringeren Dieselverbrauch vorzugaukeln. Wie das Unternehmen am Mittwoch in einer Pflichtmitteilung erklärte, wurde die Staatsanwaltschaft München I eingeschaltet. Wie der Mitteilung zu entnehmen ist, war es möglich, die  Messungen der Verbrauchswerte von 4-Takt-

    Noch ist unklar, ob tatsächlich Kunden vor der Übergabe der Motoren mit falschen Messdaten über den tatsächlichen Verbrauch getäuscht wurden. Auch ob und in welcher Höhe dabei ein finanzieller Schaden entstanden sein könnte, müsse weiter untersucht werden. Möglicherweise betroffene Kunden würden über die Lage informiert.

    Der Bereich 4-Takt-Schiffsdieselmotoren setzte im vergangenen Jahr 371 Millionen Euro um.

    Hinweissystem nach Schmiergeldskandal etabliert

    Das Hinweissystem für Mitarbeiter war etabliert worden, nachdem der Konzern vor zwei Jahren von einem schweren Schmiergeldskandal erschüttert worden war. Wegen der Affäre hatte MAN nahezu die komplette Vertriebsführungsmannschaft der Nutzfahrzeugsparte in Deutschland ausgetauscht. Die Staatsanwaltschaft München hatte damals in der Affäre weit mehr als 100 Beschuldigte im Visier. Die Ermittler hatten den Verdacht, dass vor allem im Lastwagen-Geschäft Verkäufer in den Niederlassungen Bestechungsgelder an Mitarbeiter von MAN-Kunden zahlten, um den Verkauf anzukurbeln. Das Geld soll teilweise über Konten von Angehörigen und Freunden derEmpfänger geflossen sein.

    Jüngst hatte das Hinweissystem den Chef der Sparte Diesel & Turbo, Klaus Stahlmann, den Job gekostet. Durch entsprechende Hinweise war der Manager unter Korruptionsverdacht geraten. dpa/AZ/dapd

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