Aus MAN Diesel & Turbo wird ab sofort MAN Energy Solutions, wie die Firma am Dienstagmittag in Augsburg berichtete. Der Bezug zu Rudolf Diesel, der in Augsburg maßgeblich den Diesel-Motor entwickelte, verschwindet damit aus dem Namen.
Der neue Markenauftritt reflektiere die strategische und technologische Weiterentwicklung, teilte MAN mit. Das Unternehmen möchte seine Tätigkeit im Bereich nachhaltiger Technologien ausbauen. Diese sollen bis zum Jahr 2030 den größeren Teil des Umsatzes ausmachen. Zu den „nachhaltigen Lösungen“ zählt das Unternehmen Hybrid-Lösungen, Speichersysteme und digitale Services.
Mit der Namensänderung wolle MAN in Augsburg auch betonen, dass man sich für die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens stark machen will, teilte das Unternehmen mit. „Zum ersten Mal überhaupt, hat sich die internationale Gemeinschaft ein Klimaziel gesetzt. Wir wollen unseren Beitrag leisten, dieses zu erreichen“, sagte MAN Energy Solutions-Vorstand Uwe Lauber. Großes Potential sehe MAN dabei in der Power-to-Gas-Technologie. Dabei wird erneuerbarer Strom zum Beispiel aus der Windkraft verwendet, um damit synthetische Kraftstoffe zu erzeugen, zum Beispiel Erdgas.
ABB als neuer Partner für MAN Energy Solutions
Gleichzeitig kündigte MAN Energy Solutions eine Kooperation mit dem Schweizer Technologiekonzern ABB an: Das Unternehmen habe mit ABB einen Kooperationsvertrag zur Entwicklung, Produktion und Vermarktung eines Energiespeichersystems unterzeichnet. Dieses neue elektrothermische Energiespeichersystem (ETES) speichere Strom, Wärme und Kälte in großem Maßstab und verteilt diese an die Verbraucher.
Die Speicherung von Energie gilt als eine der großen Herausforderungen der Energiewende. „Gemeinsam mit unserem Partner ABB bieten wir eine wegweisende Komplettlösung für die Speicherung, Nutzung und Verteilung von elektrischer und thermischer Energie an, die gerade für urbane Räume ideal geeignet ist“, sagte Energy-Solutions-Chef Lauber. MAN steuert für das Speichersystem unter anderem einen Turbokompressor bei, der Kohlendioxid verdichtet.
Börsenfähigkeit der Lkw-Sparte: VW ordnet MAN neu
Die Augsburger MAN-Tochter steht derzeit auch in anderer Hinsicht vor einer spannenden Zukunft. Denn die Konzernmutter VW hat dieses Jahr bekannt gegeben, die Lkw-Sparte von MAN zusammen mit Scania börsenfähig zu machen. Die Großmotoren-Sparte wird zusammen mit der Augsburger Getriebe-Tochter Renk direkt Wolfsburg unterstellt. Analysten mehrerer Banken hatten immer wieder über einen Verkauf der Augsburger Töchter spekuliert. Die Arbeitnehmerseite hat dagegen immer wieder betont, dass ein Verkauf nicht in Frage komme.
MAN Energy Solutions hat in Augsburg über 4000 Beschäftigte.