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Augsburg: Kuka will an 4000 Beschäftigten in Augsburg festhalten

Augsburg

Kuka will an 4000 Beschäftigten in Augsburg festhalten

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    Kuka-Roboter sind weltweit im Einsatz.
    Kuka-Roboter sind weltweit im Einsatz. Foto: Jörg Sarbach, dpa

    Der Augsburger Roboter- und Anlagenbauer Kuka will trotz eines Stellenabbaus in einem Bereich insgesamt an der Zahl von rund 4000 Beschäftigten in Augsburg festhalten. Das sagte Wie berichtet, will der Maschinenbauer in Augsburg im Anlagenbau rund 250 Arbeitsplätze abbauen, nachdem es dort in der Vergangenheit bei wichtigen Projekten zu Problemen gekommen ist, die zu Verzögerungen führten und auf den Gewinn drückten.

    Im Anlagenbau arbeiten etwa 750 Frauen und Männer für Kuka in Augsburg. Unternehmens-Chef Till Reuter sagte bei einer Pressekonferenz in Augsburg, dass derzeit mit dem Betriebsrat Gespräche geführt würden, wie die betroffenen 250 Stellen sozialverträglich gestrichen werden könnten. Kuka hofft, dass Mitarbeiter in andere Bereiche des Unternehmens wechseln können. Die Robotersparte wächst weiter stürmisch.

    Kuka hatte Konstruktionsarbeiten nach Indien ausgelagert

    Beschäftigte im Anlagenbau können auch über Altersteilzeit vorzeitig ausscheiden. Reuter stellte aber klar: „Wir halten am Anlagenbau fest.“ In diesem Bereich müssen die Firmen in Deutschland mit einem sehr hohen Kostendruck leben. Deshalb hatte Kuka Konstruktionsarbeiten nach Indien ausgelagert. Nachdem dort aber 20 Mitarbeiter der von den Augsburgern beauftragten Firma plötzlich ausgeschieden sind, kam es zu Problemen.

    Till Reuter ist Vorstandsvorsitzender von Kuka.
    Till Reuter ist Vorstandsvorsitzender von Kuka. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

    Kuka arbeitet im Anlagenbereich, der Systems heißt, in hohem Maße als Projektmanager. In diesem Bereich werden gut 70 Prozent zugekauft. Eine Firma wie Kuka ist also stark von zuverlässigen Zulieferern abhängig. So wurde es für das bayerische Unternehmen zum Problem, als ein bestimmter Zulieferer, der eine spezielle Steuerungssoftware herstellt, pleite ging. All das führte zu Zeitverzögerungen. Deshalb will Kuka jetzt wieder etwa Konstruktionsarbeiten zurück ins eigene Haus holen. Dennoch muss der Konzern im Anlagenbau wegen des enormen Kostendrucks Stellen streichen, weil „weiter Kapazitäten in osteuropäische Standorte ausgelagert werden“.

    In China arbeiten 1400 Menschen für Kuka

    Kuka fährt nach den Schwierigkeiten der Vergangenheit eine zweigleisige Strategie: Einerseits werden sensible Arbeiten (Konstruktion) wieder vermehrt selbst erledigt. Dazu braucht das Unternehmen zusätzliche Experten. Es werden also neue Kräfte eingestellt.

    Andererseits muss der Konzern wegen des Kostendrucks im Anlagenbau verstärkt Teile zukaufen. Unter dem Stich führt das zu einer Veränderung der Belegschaft. Einige gehen, manche finden einen neuen Job im Konzern und andere werden neu von außen geholt. In der Summe könnte es aber bei etwa 4000 Beschäftigten in Augsburg bleiben. In China arbeiten übrigens rund 1400 Menschen für Kuka. Bekanntlich wurde der Augsburger Konzern vom chinesischen Haushaltsgeräte-Anbieter Midea übernommen.

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