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Augsburg: Kuka holt zur großen Übernahme aus

Augsburg

Kuka holt zur großen Übernahme aus

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    Kuka-Chef Till Reuter will die Schweizer Firma Swisslog kaufen.
    Kuka-Chef Till Reuter will die Schweizer Firma Swisslog kaufen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Till Reuter steht vor der größten Übernahme in seiner Zeit als Kuka-Chef. Das Augsburger Roboter- und Anlagenbau-Unternehmen will für rund 280 Millionen Euro den Schweizer-Automatisierungsspezialisten Swisslog kaufen, eine Firma mit gut 2200 Mitarbeitern. In der Kuka-Gruppe selbst arbeiten nach dem Kauf des deutschen Roboterbauers Reis bereits jetzt weltweit rund 9000 Frauen und Männer. Dass der Augsburger Konzern erneut auf Einkaufstour geht, hatte sich abgezeichnet. Schon im Mai dieses Jahres stellte Reuter im Interview mit unserer Zeitung in Aussicht,

    Kuka ist auf gutem Weg

    Noch ist der Manager nicht ganz am Ziel. Bei einer Pressekonferenz in Zürich machte er am Freitag deutlich, die Augsburger wollten sich mindestens zwei Drittel an dem wie Kuka börsennotierten Schweizer Unternehmen sichern. Ein Blick auf die Aktionärsstruktur beider Firmen macht deutlich, dass Kuka auf gutem Weg ist, das Ziel zu erreichen. Denn die Firma Grenzebach aus dem nordschwäbischen Hamlar hält bereits rund 25 Prozent an Swisslog und die Swoctem GmbH aus dem hessischen Haiger etwa 15 Prozent.

    Die beiden mittelständischen Investoren sind auch bei Kuka mit an Bord. Dem Maschinenbauer Grenzebach gehört die Kuka AG zu 19,8 Prozent. Der Investor Swoctem, hinter dem der deutsche Familien-Unternehmer Friedhelm Loh steckt, ist zu etwa 10,0 Prozent beteiligt. Die Loh-Gruppe mit weltweit gut 11 000 Mitarbeitern stellt unter anderem Schaltschränke her. Loh ist Ehrenpräsident einer der größten deutschen Industrieverbände, dem ZVEI. Er soll, so heißt es immer wieder, einen guten Kontakt zu Kanzlerin Angela Merkel haben.

    Swisslog als "ideale Ergänzung"

    Doch welche Ziele verfolgt Reuter mit der Übernahme von Swisslog? Er sieht die Firma als „ideale Ergänzung“ an, weil die Schweizer Automatisierungslösungen für Logistik-Unternehmen und Krankenhäuser anbieten, für Bereiche, in denen die Bayern einen Nachholbedarf haben. Die Roboter- und Anlagenbauer von Kuka sind sehr gut in der Automobilindustrie vertreten.

    Kuka will in anderen Branchen Fuß fassen

    Dieses Geschäft ist starken konjunkturellen Schwankungen unterlegen, sodass die Verantwortlichen des Konzerns seit Langem bestrebt sind, stärker in anderen Sparten Fuß zu fassen. Das ist durch die Übernahme einer französischen Firma im Bereich der Automatisierungslösungen für die Luftfahrtbranche gelungen. Auch in der Medizintechnik werden Kuka-Roboter eingesetzt. Kommt nun Swisslog hinzu – und davon ist auszugehen – erhöht sich der Kuka-Umsatzanteil außerhalb des Autogeschäfts von 30 auf rund 50 Prozent, was das in sehr guter Verfassung befindliche Unternehmen in Krisenzeiten stabiler macht.

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