Der Augsburger Roboter- und Anlagenbauer Kuka verstärkt seinen Vorstand um Peter Mohnen und Andreas Pabst. Zu den beiden Finanz-Experten stößt nach Informationen unserer Redaktion, die Kuka inzwischen bestätigt hat, ab 1. November als dritter Vorstand Professor Peter Hofmann. Der Aufsichtsrat hat der Personalie am Freitagvormittag zugestimmt.
Der Top-Manager der Krones AG aus Neutraubling in der Oberpfalz, einem Spezialisten für Abfüll- und Verpackungsanlagen, wird CTO bei Kuka, also Chief Technology Officer. Das Augsburger Unternehmen hat damit einen Technikvorstand gefundenen.
"Peter Hofmann ergänzt mit seinen übergreifenden Technologiekenntnissen den Kuka-Vorstand ideal“, betonte Andy Gu, Aufsichtsratsvorsitzender des Roboterbauers. „Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit.“ Vorstandschef Peter Mohnen lobte den Neuzugang für seine Fachkompetenz. „Mit Peter Hofmann gewinnt Kuka einen renommierten Technologieexperten mit umfassender Industrieerfahrung.“ Der Roboterbauer wolle seinen Fokus nun noch stärker auf Innovations- und Technologiethemen richten.
Kuka: Das ist Peter Hofmann
Hofmann, der 1964 im baden-württembergischen Tuttlingen geboren wurde, ist bei Krones aktuell Senior Vice President Forschung, Entwicklung und Digitalisierung. Der künftige Kuka-Mann wurde darüber hinaus 2003 als Honorar-Professor für mechatronische Systeme im Automobil an die TU Dresden berufen. Hofmann studierte Luft- und Raumfahrttechnik sowie Informatik an der Universität Stuttgart. Danach arbeitete er bei Daimler als Entwicklungs-Ingenieur. Seine Karriere führte ihn auch zu weiteren ersten Technikadressen wie Festo in Esslingen.
In der Branche heißt es, Kuka sei mit dem Engagement des Experten ein Coup gelungen. Sowohl die Arbeitgeber- wie Arbeitnehmerseite zeigen sich dem Vernehmen nach sehr zufrieden mit der Personalie.
Bei Kuka fallen 350 von 4000 Stellen weg
Für Kuka geht damit nun eine lange Suche zu Ende. Im Dezember war Ex-Vorstandschef Till Reuter quasi über Nacht abgesägt worden, Finanzchef Peter Mohnen rückte an die Konzernspitze auf. Seitdem wurde nach einem neuen CTO gefahndet, um den Vorstand wieder zu komplettieren.
Der neue Top-Manager trifft auf einen Konzern, der einige Turbulenzen hinter sich hat: Kuka spürt die kriselnde Konjunktur, der Augsburger Roboterbauer kämpfte zuletzt mit schwächelnden Umsätzen. Anfang des Jahres hatte das Unternehmen ein Sparprogramm aufgelegt: 350 von 4000 Stellen sollen im Laufe des Jahres in Augsburg wegfallen.
Die Hälfte wurde bereits sozial verträglich abgebaut, wie der Betriebsratsvorsitzende unserer Redaktion in dieser Woche bestätigte. Die Mitarbeiter seien demnach in Altersteilzeit gegangen oder hätten freiwillig gekündigt und eine Prämie bekommen.