Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten

Augsburg: Kuka-Manager klagen auf Wiedereinstellung

Augsburg

Kuka-Manager klagen auf Wiedereinstellung

    • |
    Kuka-Manager klagen auf Wiedereinstellung: Bernd Liepert (46) (Bild) und Martin Sträb (42) wollen ihre Entlassung nicht hinnehmen.
    Kuka-Manager klagen auf Wiedereinstellung: Bernd Liepert (46) (Bild) und Martin Sträb (42) wollen ihre Entlassung nicht hinnehmen. Foto: Fred Schöllhorn

    Neue Wende im Krimi um die Zukunft des Augsburger Roboter- und Anlagenbau-Unternehmens Kuka. Zwei von der Aktiengesellschaft entlassene Spitzenleute klagen jetzt auf Wiedereinstellung. Entsprechende Informationen unserer Zeitung wurden gestern Nachmittag vom Landgericht Augsburg bestätigt.

    Die gegen ihren Ex-Arbeitgeber vorgehenden Manager Bernd Liepert (46) und Martin Sträb (42) waren gestern nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Die einstigen Spitzenmänner der wirtschaftlich erfolgreichen Firmensparte wurden Anfang Februar von ihren Posten "abberufen". Liepert war Vorsitzender der Geschäftsführung der Kuka Roboter GmbH und zugleich Bereichsvorstand. Mit Sträb, dem Ex-Geschäftsführer Marketing und Vertrieb der Kuka Roboter GmbH, brachte er die Robotersparte nach vorne. Beide genießen in der Branche Ansehen, weil sie es schafften, dass Kuka neue Bereiche außerhalb der Autoindustrie erobert hat. So kommen Roboter der Firma heute in der Medizintechnik sowie in zukunftsträchtigen Feldern wie der Solar- und Luftfahrtindustrie zum Einsatz. Umso überraschender kam die Entlassung Lieperts und Sträbs für Kenner des Unternehmens.

    Bei der am Donnerstag Vormittag in München stattfindenden Bilanzpressekonferenz der Kuka AG war noch nicht bekannt, dass die entlassenen Manager auf Wiedereinstellung klagen. Gegenüber unserer Zeitung äußerte sich Konzern-Chef Horst Kayser aber erstmals zu den Gründen für die "Abberufung" Lieperts und Sträbs. Die Ursachen dafür seien im Compliance-Umfeld zu suchen, also bei "Verstößen gegen Rechtsgrundsätze und interne Richtlinien" der Kuka AG. Auch auf wiederholte Nachfragen machten weder Kayser noch Finanz-Vorstand Matthias Rapp nähere Angaben über die den Ex-Topleuten zur Last gelegten Verstöße. Sie erläuterten aber, dass die Unregelmäßigkeiten durch interne Untersuchungen ans Tageslicht gekommen seien.

    "Wir wollen diese Vorgänge jetzt klären"

    "Unter Einbeziehung eines externen Wirtschaftsprüfers wollen wir diese Vorgänge jetzt klären", sagte Kayser. Er verwies auch darauf, dass sich der Vorstand der Kuka AG der Tragweite der Entscheidung, sich von Liepert und Sträb zu trennen, bewusst gewesen sei. Damit reagierte er auf eine entsprechende Frage, in der auf den Erfolg der Robotersparte unter den früheren Managern verwiesen wurde. Dieser Kuka-Bereich hatte 2008 die Umsatzrendite vor Steuern und Zinsen von 8,1 auf 8,9 Prozent gesteigert.

    Bei der Pressekonferenz konnte Kayser für ein nach wie vor stark von der Autoindustrie abhängiges Unternehmen überwiegend positive Nachrichten vermelden. "Betriebsbedingte Kündigungen sind derzeit nicht am Horizont", versprach er. Auch Kurzarbeit stehe am Kernstandort in der Region Augsburg nicht an. Dort beschäftigt Kuka einschließlich der Auszubildenden 2780 feste Mitarbeiter. Weltweit sind es 6171. Die beiden Manager machten aber deutlich, dass die Zahl der Leiharbeiter von derzeit noch rund 800 weiter zurückgehen werde. Angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Verhältnisse wollte Unternehmens-Chef Kayser keine Prognose für 2009 wagen. "Wir fahren auf Sicht", sagte er.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden