Der Augsburger Roboterbauer Kuka hat mit Problemen in China zu kämpfen. In den vergangenen drei Monaten gingen die Auftragseingänge im Heimatland des Kuka-Mutterkonzerns Midea um die Hälfte zurück, teilte der Konzern am Dienstagmorgen mit. Insgesamt sanken die Auftragseingänge zwischen März bis Juni um fünf Prozent auf 914 Millionen Euro. Grund dafür sei demnach unter anderem der Handelskonflikt zwischen den USA und China.
Vorstandschef Peter Mohnen sprach von „härteren konjunkturellen Rahmenbedingungen“, auf die sich Kuka einstellen müsse. „Die abgeschwächte Konjunktur, der Handelsstreit zwischen USA und China, sowie der Brexit verunsichern unser Umfeld“, erläuterte er. „Unsere Kunden werden in ihrem Investitionsverhalten zurückhaltender.“ Im Vergleich zum ersten Quartal verbuchte Kuka allerdings mehr Aufträge, vor allem in Europa und Nord- und Südamerika.
Kuka peilt 3,3 Milliarden Euro Umsatz an
Der Gewinn halbierte sich laut Kuka in den vergangenen drei Monaten um die Hälfte auf 20 Millionen Euro. Im gesamten Jahr 2019 rechnet der Roboterbauer mit 3,3 Milliarden Euro Umsatz - das wäre ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahr, in dem Kuka 3,2 Milliarden Euro umsetzte. Kuka-Chef Mohnen kündigte an, dass in der zweiten Jahreshälfte „noch einiges zu meistern sei“ und mit „einem umfassenden Maßnahmenpaket“ gegengesteuert werde. Der Roboterbauer hatte zuletzt ein Sparprogramm aufgelegt, um wieder vollends in die Spur zu kommen.
Im Winter musste Till Reuter bei Kuka gehen
Kuka hat turbulente Monate hinter sich. Im Winter wurde der ehemalige Vorstandschef, Till Reuter, quasi über Nacht abgesägt. Der bisherige Finanzchef Peter Mohnen übernahm. Aus Unternehmenskreisen hieß es damals, dass die chinesischen Eigner wegen schlechter Zahlen stärker durchgreifen wollen. (schsa)
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