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Audi in Ingolstadt: Der Abgas-Skandal: Vom "Riesenproblem" zur "Riesenchance"?

Audi in Ingolstadt

Der Abgas-Skandal: Vom "Riesenproblem" zur "Riesenchance"?

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    Blick auf die Audi Fahrzeuge auf dem Firmengelände in Ingolstadt.
    Blick auf die Audi Fahrzeuge auf dem Firmengelände in Ingolstadt. Foto: Ulrich Wagner

    Der Audi-Vorstandsvorsitzende Rupert Stadler hat sich gestern während der Audi-Betriebsversammlung auch zum Abgas-Skandal geäußert. Vor rund 7000 Audianern in Halle N59 des Ingolstädter Stammwerks sagte er am Nachmittag: „Wir werden das Vertrauen der Kunden zurückerobern – mit den besten Autos in bester Qualität.“

    Im Zuge des VW-Abgas-Skandals war vor wenigen Wochen bekannt geworden, dass weltweit auch 2,1 Millionen Audis, davon 577000 in Deutschland, betroffen sind.

    Stadler verwies auf die auf der IAA 2015 in Frankfurt vorgestellte Konzeptstudie für ein batterie-elektrisches SUV. Dessen Serienversion sei für 2018 geplant. Stadler: „Weitere rein elektrische Modelle und technisch führende, rundum überzeugende Automobile werden folgen. Das ist unsere Antwort auf die Diesel-Thematik.“ Die Diesel-Affäre befeuere die Pläne von Audi. Man mache jetzt richtig Tempo, mache aus einem „Riesenproblem eine Riesenchance“, sagte Stadler.

    Der Audi-Chef versprach, dass man gestärkt aus dieser Krise hervorgehen werde. Er sehe drei große Aufgaben: rückhaltlose Aufklärung, umfassende Hilfe für die betroffenen Kunden und uneingeschränkte Aufrichtigkeit auf dem Weg aus der

    Rupert Stadler: Jeder beeinflusse auf seine Weise das Schicksal von Audi

    Rupert Stadler sieht die Verantwortung bei allen. Archivbild
    Rupert Stadler sieht die Verantwortung bei allen. Archivbild Foto: Fred Schöllhorn

    Stadler nahm zudem alle mit in die Verantwortung. Jeder beeinflusse auf seine Weise das Schicksal von Audi durch das, was man tue, wie man es tue und auch durch das, was man unterlasse. Er wünsche sich ein Unternehmen, in dem man so vertrauensvoll miteinander arbeite, dass man über Fehler und Missstände rede. Teilnehmer der Betriebsversammlung berichteten vor den Werkstoren Unterschiedliches zum Verlauf der Versammlung. Von einer „angespannten Stimmung“ zu Beginn war genauso die Rede wie von einer insgesamt „positiven, guten Atmosphäre“. Stadler habe versucht, jeden Einzelnen zu motivieren. Es werde anstrengend, aber man schaffe das, war die Botschaft, die ein anderer mit nach Hause nahm.

    Der Audi-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Peter Mosch rief auf der Betriebsversammlung die Mitarbeiter zur Geschlossenheit auf: „Mia san Audi – und jetzt erst recht.“ Zugleich verwahrte er sich gegen einen öffentlichen Generalverdacht gegenüber den Beschäftigten. Mosch: „Es kann und es darf nicht sein, dass die Belegschaft die Suppe auslöffeln muss, die manch andere kräftig versalzen haben.“ Zum Abgas-Skandal sagte er: „Wir haben diesen Vorfall entschieden verurteilt und stellen uns jetzt den Herausforderungen, die vor uns liegen. Es kann und darf nicht sein, dass wir die Automobilindustrie kaputtreden. Daran hängen Millionen Arbeitsplätze.“

    Neuigkeiten zum Stand der Aufarbeitung des Abgas-Skandals gab es gestern allerdings nicht. Die Anfrage, in welchem Umfang Audi inzwischen – jenseits der bekannten Namen – möglicherweise weitere personelle Konsequenzen gezogen hat, kommentiert ein Audi-Sprecher nicht. Die konzernweiten Ermittlungen durch die von Volkswagen beauftragten externen Unternehmen und der internen Revision seien nach wie vor „in vollem Gange“.

    Nicht bekannt ist indes, ob die Staatsanwaltschaft Braunschweig das gegen Audi eingeleitete allgemeine Prüfverfahren der

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