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Audi: Noch glänzen die Ringe

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Noch glänzen die Ringe

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    Selbst in der Bilanz eines vom Erfolg verwöhnten Autobauers wie Audi werden nun die Bremsspuren der Weltwirtschaft sichtbar. Die Rendite sank.
    Selbst in der Bilanz eines vom Erfolg verwöhnten Autobauers wie Audi werden nun die Bremsspuren der Weltwirtschaft sichtbar. Die Rendite sank. Foto: dpa

    Wenn Audi-Chef Rupert Stadler die Bilanzzahlen im Ingolstädter Auslieferungszentrum vorträgt, dann sprüht er vor Leidenschaft. Er zählt seine Lieblingsschlagzeilen des vergangenen Jahres auf wie „Triumph für Audi-Hybrid in Le Mans“ und spricht von der „fortgeschriebenen Erfolgsgeschichte, zu der ein weiteres Kapitel aufgeschlagen“ werden soll. Nachvollziehbar ist die Freude des Managers: 1,45 Millionen Fahrzeuge verkaufte Audi 2012 – über 150 000 mehr als im Jahr zuvor und nahezu doppelt so viele als vor zehn Jahren.

    In den Krisenländern sank der Absatz stark

    Selbst im krisengeschüttelten Europa habe man sich gegen den Trend gehalten. Lediglich in Italien und Spanien, wo die Märkte im freien Fall sind, sank der Absatz um 17 beziehungsweise elf Prozent. Davon abgesehen wächst Audi fast überall. In Deutschland hat der Autobauer Stadler zufolge Mercedes und BMW bereits hinter sich gelassen. In China seien die Ingolstädter ihren Verfolgern aus Stuttgart und München ebenfalls enteilt. 400 000 Fahrzeuge hat Audi 2012 dort verkauft, so viele wie 1995 weltweit. Auch in Russland und Nordamerika sei man bestens unterwegs.

    Zwei konkrete Ziele hat Stadler dem Konzern für die kommenden Jahre gesteckt: Zum einen will Audi BMW als erfolgreichste Premiummarke überholen, zum anderen bis zum Jahr 2020 zwei Millionen Autos verkaufen. Die eigentlich für 2015 anvisierte Zwischenetappe von 1,5 Millionen könnte trotz eines schwierigen konjunkturellen Umfelds bereits in diesem Jahr erreicht werden.

    Denn die VW-Tochter wird den Prognosen des Vorstandsvorsitzenden zufolge wieder wachsen. Eine der Grundlagen dafür sind SUVs, also geländetaugliche Fahrzeuge. Bis 2020 wird laut Stadler, jedes dritte verkaufte Automobil dieser Fahrzeugkategorie entstammen. Aber auch die Modelle A4 und A6 tragen überdurchschnittlich zum Audi-Erfolg bei.

    Stadler: 2012 war ein "hervorragendes Jahr"

    Der Umsatz lag 2012 mit 48,8 Milliarden Euro 10,6 Prozent höher als im Vorjahr. Allerdings stiegen auch die Kosten für Vertrieb und Werbung, sodass mit einem Gewinn von 4,35 Milliarden Euro ein um zwei Prozent rückläufiges Ergebnis nach Steuern verbucht werden musste, räumt Finanzvorstand Axel Strotbek gestern ein.

    Auch die Umsatzrendite gab mit elf Prozent leicht nach. Stadler befand trotzdem, dass „2012 ein hervorragendes Jahr war“. Vergleiche er die Profitabilität mit den Ergebnissen der Rivalen aus Stuttgart und München, sieht er sich bestätigt. Mercedes kam auf eine Umsatzrendite von 7,1 Prozent. BMW lag nach neun Monaten bei 10,9 Prozent.

    Um in diesem Dreikampf an der Spitze der Oberklasse weiter Gas geben zu können, investiert Audi mit elf Milliarden Euro in den kommenden drei Jahren so viel wie noch nie in der Geschichte des Konzerns. Das kommt auch den regionalen Standorten zugute. In Münchsmünster im Landkreis Pfaffenhofen entsteht ein neues Werk, in Neuburg an der Donau ein Fahrerlebniszentrum.

    Außerdem soll Stadler zufolge ab dem Jahr 2016 im neuen Werk in Mexiko der erste Geländewagen Q5 vom Band rollen. In China eröffne im Schnitt ein neuer Audi-Händler pro Woche. Und es gebe noch immer viele chinesische Millionenstädte, die man erschließen kann.

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