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Arbeitsmarkt: Warum Schwaben eine so niedrige Arbeitslosenquote hat

Arbeitsmarkt

Warum Schwaben eine so niedrige Arbeitslosenquote hat

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    In Schwaben herrscht die niedrigste Arbeitslosenquote in ganz Bayern.
    In Schwaben herrscht die niedrigste Arbeitslosenquote in ganz Bayern. Foto: Carsten Rehder, dpa

    Schwaben ist spitze – jedenfalls mit Blick auf die Arbeitslosenquote. Mit gerade einmal 2,9 Prozent Arbeitslosen im Januar führt

    Warum ist die Arbeitslosenquote in Augsburg höher als im Rest Schwabens?

    Wenn die Bundesagentur für Arbeit die Arbeitsmarktzahlen vorlegt, findet sich in dem Bericht meist auch eine Landkarte Bayerns. Je höher die Arbeitslosenquote in den verschiedenen Kreisen und Städten ist, desto dunkelblauer wird die Fläche. Analysiert man die Blaufärbung der Region, stechen zwei Dinge sofort ins Auge: Der Landkreis Donau-Ries ist meist fast weiß. So niedrig ist die Anzahl der Erwerbslosen dort. Auf der anderen Seite der Farbintensität-Skala liegt meist das dunkelblaue Augsburg. Und so ist es auch diesmal wieder. Während im Norden der Region gerade mal 1,8 Prozent der Einwohner ohne Arbeit sind, liegt die Arbeitslosenquote in

    Olga Saitz, Pressesprecherin der bayerischen Arbeitsagenturen in Nürnberg, sagt dazu: „Großstädte lassen sich nur sehr schwer mit dem ländlichen Raum und auch kleineren Städten vergleichen, weil die Strukturen dort ganz andere sind.“ Ähnlich argumentiert auch Elsa Koller-Knedlik, Chefin der Arbeitsagentur in Augsburg. Und sie sagt: „Die Unternehmen in Augsburg sorgen ja erst dafür, dass die Arbeitslosenquote in den umliegenden Landkreisen so gering ist.“ Denn die Zahl der Menschen, die jeden Tag nach Augsburg zum Arbeiten fahren, ist sehr hoch.

    Fujitsu, Ledvance und Kuka: Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt in Augsburg?

    Und haben auch die schlechten Nachrichten, die es in den vergangenen Monaten vom Arbeitsmarkt im Großraum Augsburg gab, etwas damit zu tun? Zum einen war da der Lampenhersteller Ledvance, der endgültig seine Tore schloss, dann gingen die Gersthofer Backbetriebe pleite und 400 Menschen standen auf der Straße. Kuka kündigte unlängst an, man wolle sparen. Auch ein Stellenabbau sei nicht ausgeschlossen. Und ebenfalls ist noch unklar, was aus den 1800 Fujitsu-Mitarbeitern wird, wenn das Werk 2020 schließt.

    Doch die Augsburger Agentur-Chefin Koller-Knedlik bewahrt Ruhe. Der Arbeitsmarkt in der Region sei in den vergangenen Jahren jeweils um etwa 6000 Stellen gewachsen. Und auch für dieses Jahr haben die Forscher vom Nürnberger Institut für Arbeitsmarktforschung vorausgesagt, dass 4000 Stellen hinzukommen. „Die Befürchtungen um den Arbeitsmarkt finde ich sehr schade“, sagt Koller-Knedlik. „Wirtschaft hat auch immer etwas mit Psychologie zu tun.“

    Generell steht der bayerische Arbeitsmarkt in diesem Januar sehr gut da. Insgesamt hat die Arbeitslosigkeit zwar saisonbedingt stark zugenommen – 242.678 Menschen waren ohne Job. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,3 Prozent. Im Vergleich zum Januar 2018 sind das aber 0,2 Prozentpunkte weniger. Damit waren heuer so wenige Menschen ohne Arbeit wie zuletzt 1980. Auch in Schwaben ist die Zahl der Erwerbslosen im Vergleich zum Dezember geklettert – um 0,5 Prozentpunkte auf 30.496. Gleichzeitig sind die bayerischen Betriebe auf der Suche nach Angestellten. Momentan sind etwa 123.000 Stellen unbesetzt. Das sind 3600 Stellen mehr als vor einem Jahr.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: 18.000 offene Stellen: Firmen brauchen jetzt Unterstützung.

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