Manchmal scheint es, als würden Computer-Tastaturen Schmutz magisch anziehen. Wieder sauber werden sie mit verschiedenen Methoden. Wir erklären, was dabei hilft.
Welches Reinigungsmittel sollte man benutzen?
Es muss nicht gleich die chemische Keule sein. Das sagt der Biologe Jörg Feldmann von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Grundsätzlich reichen ein Tuch und heißes Wasser oder ein Allzweckreiniger. Bei Desinfektionsmitteln rät Feldmann zur Vorsicht. Sie trocknen die Haut aus. Benutzt man sie zu oft, können sich zudem resistente Bakterien herausbilden, die man kaum mehr bekämpfen kann. Der Computerexperte Georg Schnurer vom Fachmagazin c’t empfiehlt Fensterreiniger und ein Tuch. Von speziellen Reinigungspasten hält er wenig, da sie nicht besser arbeiten als ein Tuch mit Fensterreiniger. Druckluftfläschchen, mit denen man den Dreck herauspusten kann, seien zwar gut, aber teuer – und zudem nur für normale Tastaturen geeignet, sagt Schnurer. Wenn man mit Druckluft auf Notebook-Tastaturen pustet, geht der Dreck eher in das Innere als aus dem Gerät heraus.
Wie sollte man die Tastatur putzen?
Zuerst soll man sie umdrehen und so viel Dreck wie möglich herausschütteln. Danach einfach mit dem Tuch über die Tastatur wischen. Allerdings gilt: Wasser ist Gift für die Elektronik. Tücher sollten deshalb nebelfeucht und keinesfalls feucht sein, rät PC-Experte Georg Schnurer. Der Lappen muss so ausgewrungen sein, dass kein Wasser mehr im Stoff ist. Fensterreiniger bieten den Vorteil, dass sie relativ rückstandslos verdunsten. Wichtig ist, dass man den Reiniger auf das Tuch sprüht und dann putzt. Sprüht man den Schaum direkt auf die Tasten, kann er in das Innere der Tastatur fließen und die Elektronik beschädigen.
Was sollte man tun, wenn das normale Putzen nicht reicht?
Dann kann man die Tasten ablösen, in einen Waschbeutel packen und in der Wasch- oder Spülmaschine reinigen. So werden sie „blitzeblank sauber“, sagt Schnurer. Wie man die Tasten ablöst, kann man in der Bedienungsanleitung nachlesen. Es ist ratsam, vor dem Ablösen die Tastatur zu fotografieren. So weiß man nach dem Spülgang, welche Taste wohin gehört.
Wie kann man der Verschmutzung der Tastatur vorbeugen?
Biologe Jörg Feldmann von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin gibt einen einfachen Tipp: Man sollte nicht am Computer essen.
Sind dreckige Tastaturen eine Gefahr für die Gesundheit?
Zwar fanden britische Wissenschaftler bei einer Untersuchung mehr Bakterien auf den Tastaturen als auf den Toiletten. Doch solche Ergebnisse relativiert der Biologe Feldmann. Auf Tastaturen finde man viele Mikroorganismen, weil Menschen sie regelmäßig berühren. Mit Toiletten kommen die Menschen hingegen weniger häufig in Kontakt. Der Mensch trägt sehr viele Mikroorganismen mit sich herum. Feldmann sagt, dass von dreckigen Tastaturen letztlich nur eine geringe Ansteckungsgefahr ausgehe. Von den Bakterien, die dort sitzen, können viele erst Schaden anrichten, wenn sie in den Mund gelangen. Um Ansteckungen im Büro zu vermeiden, findet Feldmann es viel wichtiger, sich nach jedem Toilettengang und vor jeder Mahlzeit die Hände gründlich mit Seife zu waschen. Außerdem rät er davon ab, krank zur Arbeit zu gehen und so die Kollegen zu gefährden.
Wie oft sollte man die Tastatur putzen?
Es reicht, die Tastatur zu putzen, wenn sie dreckig aussieht. Feldmann empfiehlt auch, die Tasten auch dann zu reinigen, wenn man sich an den Schreibtisch eines Kollegen setzt.
Stimmt es, dass die Elektronik in alten Tastaturen einen Spülmaschinengang locker wegsteckt?
Dahinter steckt ein Funken Wahrheit. Computer-Fachmann Schnurer sagt, dass die ersten IBM-Tastaturen einen Spülgang überleben können. Allerdings sind diese Modelle schon 25 Jahre alt. Die Elektronik einer modernen Tastatur erleide hingegen einen Totalschaden in der Spülmaschine. (mit dpa)