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Analyse: Dritte Gewinnwarnung: Was ist nur mit Kuka los?

Analyse

Dritte Gewinnwarnung: Was ist nur mit Kuka los?

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    Kuka-Chef Peter Mohnen musste innerhalb eines Jahres schon zum dritten Mal eine Gewinnwarnung herausgeben.
    Kuka-Chef Peter Mohnen musste innerhalb eines Jahres schon zum dritten Mal eine Gewinnwarnung herausgeben. Foto: Silvio Wyszengrad (Archiv)

    Wer sich derzeit hinter den Kulissen über den angeschlagenen Augsburger Roboter- und Anlagenbauer Kuka erkundigt, bekommt immer wieder einen Satz zu hören: „

    Kuka gibt Gewinnwarnung raus

    Der Maschinenbauer rechnet mit einem schlechteren Geschäftsverlauf als ursprünglich gedacht. Sollte der Umsatz für das Jahr 2019 eigentlich bei rund 3,3 Milliarden Euro liegen, geht das Top-Management um Peter Mohnen nun von noch etwa 3,2 Milliarden aus. Die Ebit-, also Gewinn-Marge solle demnach über dem Vorjahresniveau von 1,1 Prozent liegen. Damit rückt der Kuka-Vorstand von der angepeilten Kenngröße von rund 3,5 Prozent ab. Ebit steht für Gewinn vor Steuern und Zinsen.

    Bei Kuka wollte man das alles am Mittwoch auf Nachfrage nicht weiter kommentieren. Das Unternehmen machte nach der Aufsichtsratssitzung und der Gewinnwarnung auch keine Angaben darüber, ob die sich weiter eintrübende konjunkturelle Situation über den geplanten Abbau von 350 Arbeitsplätzen hinaus negative Effekte auf die Beschäftigung haben könnte. Der Betriebsratsvorsitzende Armin Kolb hatte dazu unserer Redaktion vor einer Weile gesagt, gut die Hälfte der 350 Stellen sei bereits sozial verträglich abgebaut. Kuka hatte davor etwa 4000 Mitarbeiter in Augsburg.

    Kuka-Aufsichtsratschef Andy Gu fordert bessere Performance

    Der Konzern spürt deutlich die konjunkturelle Eintrübung. Das wird in der aktuellen Gewinnwarnung wiederum offenbar. So belastet die Abkühlung der Weltwirtschaft, gerade in den für Kuka wichtigen Märkten der Auto- und Elektronikbranche das Geschäftsergebnis. Kuka-Chef Peter Mohnen sagte dazu: „Aufgrund der globalen Unsicherheiten in der Weltwirtschaft halten sich Kunden jedoch derzeit bei Investitionen zurück.“ So führten weniger Aufträge mit deutlich schlechteren Margen gerade im Projektgeschäft zu „Herausforderungen“. Hinzu kämen weitere Belastungen aus bestehenden Aufträgen und die Restrukturierung eines Teilgeschäftsbereichs, der für automatisierte Fertigungslösungen wie Zellen und Sondermaschinen zuständig sei.

    Den chinesischen Eigentümern des Augsburger Unternehmens wird also derzeit nochmals Geduld abverlangt. Der Kuka-Aufsichtsratsvorsitzende Andy Gu hatte zu dem Thema in einem Gespräch mit unserer Redaktion einmal gesagt: „Wir schauen auf die Performance. Es gab zwei Gewinnwarnungen. Wir haben uns zusammengesetzt und gemeinsam entschieden, dass es eine Veränderung geben soll.“ Damals gab es aber eben erst zwei Gewinnwarnungen. Was in dem Interview deutlicher wurde als bislang: Die Kuka-Investoren des chinesischen Haushaltsgeräte-Konzerns Midea handeln performance-getrieben. Sie haben die Marge fest im Blick. Ob Kuka also die heiß ersehnte Ruhe vergönnt ist, wird sich zeigen.

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