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Amazon: Verdi kündigt Streiks bei Amazon im Weihnachtsgeschäft an

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Verdi kündigt Streiks bei Amazon im Weihnachtsgeschäft an

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    Amazon soll laut Verdi vor Weihnachten bestreikt werden.
    Amazon soll laut Verdi vor Weihnachten bestreikt werden. Foto: Peter Endig (dpa)

    Wann und in welchen der neun Logistikzentren in Deutschland demnächst gestreikt werden soll, wolle die Gewerkschaft nicht vorab bekanntgeben. Mit überraschenden Aktionen solle die Wirksamkeit der Streiks erhöht werden. "Ich gehe aber fest davon aus, dass nicht nur in Leipzig gestreikt wird", sagte Lauenroth-Mago. 

    Schon in den vergangenen beiden Jahren hatte es Arbeitsniederlegungen von Teilen der Amazon-Belegschaft im Weihnachtsgeschäft gegeben. Der US-Konzern gab sich stets unbeeindruckt und betonte, dass die Kunden wie gewohnt beliefert wurden.

    Verdi will bei Amazon einen Tarifvertrag auf dem Niveau des Einzel- und Versandhandels durchsetzen. Der Online-Händler lehnt das ab. Er sieht sich als Logistiker und verweist auf eine Bezahlung am oberen Ende des in der Branche üblichen.

    Amazon: Arbeitskampf seit mehr als zwei Jahren

    Auch wenn sich Amazon der Aufnahme von Tarifverhandlungen verweigere, hätten die Streiks etwas bewirkt, sagte Lauenroth-Mago. "Amazon bewegt sich in der Hinsicht, dass sie bestimmte tarifliche Entwicklungen nachvollziehen." Erst im September seien die Löhne erhöht worden - und zwar etwa in dem Umfang wie im Einzelhandel auch.

    Sorgen, dass Amazon wegen des seit mehr als zwei Jahren andauernden Arbeitskampfes abwandern könnte, habe Verdi nicht. "Deutschland bietet optimale Bedingungen für das Geschäft, das Amazon betreibt." Hier passe die Infrastruktur. "Das kann man nicht beliebig verlagern."

    Das ist Amazon

    Gegründet wurde Amazon 1994 von Jeff Bezos.

    Sitz der Konzern-Zentrale ist Seattle, die europäische Firmenzentrale ist in Luxemburg.

    Deutsche Zentrale von Amazon ist in München. Logistikzentren gibt es in Graben, Bad Hersfeld, Leipzig, Rheinberg, Werne, Pforzheim, Koblenz und Brieselang. Kundenserviezentren betreibt Amazon in Berlin und Regensburg.

    Der weltweite Netto-Umsatz von Amazon betrug 2015 rund 107 Milliarden US-Dollar.

    Bei Amazon sollen weltweit über 300.000 Menschen beschäftigt sein. Die Zahlen schwanken aber stark. Gerade im Vorweihnachtsgeschäft beschäftigt der Konzern Massen von Leih- und Saisonarbeitern.

    Wegen seiner Arbeitsbedingungen steht Amazon regelmäßig in der Kritik.

    Gewerkschaften kritisieren, dass Amazon Leiharbeiter schlecht behandle. Zudem ist von Lohndrückerei und hohem Kontrolldruck die Rede.

    Amazon hat nach eigenen Angaben die weltweit größte Auswahl für Bücher, CDs und Videos im Internet.

    Amazon zählt neben Apple, Google, Facebook und Ebay zu den wichtigsten und einflussreichsten Online-Unternehmen der Welt.

    2014 brachte Amazon sein eigenes Smartphone mit dem Namen "Firephone" auf den Markt - was allerdings kein rechter Erfolg wurde.

    Amazon betreibt in Deutschland neun Versandzentren in Leipzig, Graben bei Augsburg, Rheinberg, Werne, Pforzheim, Koblenz, Brieselang und zwei in Bad Hersfeld. Dort arbeiten nach Unternehmensangaben rund 11 000 festangestellte Mitarbeiter. Dazu kommen im Weihnachtsgeschäfte mehrere Tausend Saisonkräfte. Der US-Konzern hat inzwischen auch große Logistikstandorte in den Nachbarländern Polen und Tschechien eröffnet. dpa

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