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Allianz stemmt sich gegen Naturkatastrophen

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Allianz stemmt sich gegen Naturkatastrophen

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    Allianz stemmt sich gegen Naturkatastrophen
    Allianz stemmt sich gegen Naturkatastrophen Foto: DPA

    Zwar trafen Naturkatastrophen wie die Winterstürme in Westeuropa und das Erdbeben in Chile die Allianz in den ersten drei Monaten mit Belastungen von mehr als einer halben Milliarde Euro. Dank deutlich besserer Ergebnisse in der Lebens- und Krankenversicherung sowie in der Vermögensverwaltung konnte der Konzern dies aber mehr als wettmachen.

    "Wir sind gut aufgestellt, um Risiken abzufedern und Chancen zu nutzen", sagte Konzernchef Michael Diekmann auf der Hauptversammlung. In der Griechenland-Krise will die Allianz zu einer Stabilisierung der Märkte beitragen.

    Vor allem sieht Allianz-Vorstand Paul Achleitner die Regulierer in der Pflicht, die beispielsweise das Thema Leerverkäufe angehen sollten. Die Allianz selbst sei zu vergleichsweise geringen Anteilen in angeschlagenen EU-Ländern wie Griechenland, Portugal, Spanien und Italien engagiert. Ende Februar hatte die Allianz ihr Engagement bei griechischen Staatsanleihen auf netto rund 900 Millionen Euro beziffert. Aktuelle Zahlen könnten sich aus der detaillierten Quartalsbilanz ergeben, die das Unternehmen am 12. Mai veröffentlicht.

    Nach vorläufigen Zahlen kletterte das operative Ergebnis zwischen Januar und März auf voraussichtlich rund 1,7 Milliarden Euro - nach 1,4 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz legte von 27,7 Milliarden Euro auf mehr als 30 Milliarden Euro zu. Diekmann bekräftigte die Erwartungen für dieses Jahr: "Obwohl man die Zahlen des ersten Quartals natürlich nicht auf das gesamte Jahr hochrechnen kann, sind wir aus heutiger Sicht auf dem Weg, das für das Geschäftsjahr 2010 angestrebte operative Ergebnis von 7,2 Milliarden Euro plus/minus 500 Millionen Euro im Konzern zu erreichen."

    Voraussetzung sei aber neben einem stabilen Zinsumfeld, dass es keinen weiteren Verwerfungen an den Kapitalmärkten komme und Großschäden aus Naturkatastrophen im Jahresverlauf auf das normale Niveau zurückgehen. Die Belastungen aus solchen Katastrophen seien in den ersten drei Monaten mehr als doppelt so hoch wie in einem gewöhnlichen Quartal ausgefallen. Das operative Ergebnis der Sachversicherung werde dadurch im ersten Quartal deutlich hinter dem Vorjahr zurückbleiben.

    Auch der weltgrößte Rückversicherer Munich Re litt in den ersten drei Monaten unter Naturkatastrophen wie dem Orkan "Xynthia" und dem Erdbeben in Chile und stellt sich auf Belastungen von brutto rund 700 Millionen Euro ein.

    Im vergangenen Jahr hatte die Allianz nach der Trennung von der verlustreichen Tochter Dresdner Bank unter dem Strich 4,3 Milliarden Euro verdient, nachdem ein Jahr zuvor noch ein Verlust von 2,4 Milliarden Euro in den Büchern gestanden hatte. Das Kapital des Unternehmens werde man auch durch eine sorgfältige Abwägung von Übernahmen und Zukäufen schützen, versicherte der Konzernchef. "Dabei beobachten wir intensiv den Markt und werden auch nicht zögern, wenn sich Zukäufe abzeichnen, die zu unseren Zielen passen."

    Aus Sicht von Aktionärsschützern hat der Konzern die Finanzkrise bisher gut gemeistert. "Die Allianz ist gut durch dieses schwierige Jahr gekommen", sagte Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz und ergänzte mit Blick auf den Verkauf der Dresdner an die Commerzbank: "Kaum konzentriert sich die Allianz auf ihr Kerngeschäft, schon kann sie zeigen, was in ihr steckt." Allerdings blieben Risiken wie die Griechenland-Krise, warnte Klaus Schneider von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger: "Nach der Krise ist möglicherweise vor der Krise."

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