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Aigner erwartet Einlenken der EU-Kommission

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Aigner erwartet Einlenken der EU-Kommission

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    Aigner erwartet Einlenken der EU-Kommission
    Aigner erwartet Einlenken der EU-Kommission Foto: DPA

    "Die Kommissarin wird nun an diesem Donnerstag ein neues Gesamtkonzept zur Unterstützung der Milchbauern vorstellen", sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur dpa. "Ich gehe davon aus, dass sie dabei unsere Forderungen berücksichtigen wird." Zwei Drittel der 27 EU-Staaten fordern von der Kommission kurz- und langfristige Hilfen für Milchbauern. "Sie kann nicht einfach Forderungen von 18 Mitgliedstaaten ignorieren." Die Milchpreise liegen nach Ansicht von Milchbauern nur halb so hoch wie notwendig.

    Am aktuellen Milchstreik beteiligen sich in Deutschland einem Bericht zufolge weit weniger Bauern als am Lieferstopp vor einem Jahr. "Wir schätzen, dass 20 Prozent der produzierten Milch zu Hause bleibt", sagte der Chef des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter, Romuald Schaber, der "tageszeitung" ("taz"/Donnerstag). Bei dem Boykott 2008 seien in der ersten Woche 50 Prozent und in der zweiten 65 bis 70 Prozent der Milch an Tiere verfüttert oder in die Güllegrube geleitet worden. Die Milchviehhalter dürfen nach einem Urteil des Oberlandesgerichtes Düsseldorf nicht mehr zum Boykott aufrufen. Schaber sieht aber auch mehr Skepsis, ob der Streik etwas erreichen kann. Der Deutsche Bauernverband, in dem die meisten Milchbauern organisiert sind, lehnt einen Streik ab.

    Aus Wut und Verzweiflung kippten Milchbauern in Mecklenburg- Vorpommern frische Milch auf den Acker und in Schwerin aufs Straßenpflaster. "Wir können auf diesem Weltmarkt kein Geld mehr verdienen", sagte Peter Guhl vom Milchviehhalterverband in

    Die Agrarminister von Bund und Ländern beschäftigen sich auf ihrer Herbstkonferenz an diesem Donnerstag und Freitag in Eisleben ebenfalls mit der Milchpolitik. "Wir haben es mit einer sehr unbefriedigenden, ja katastrophalen Preissituation für Milchproduzenten zu tun", sagte Sachsen-Anhalts Agrar-Staatssekretär Hermann Onko Aeikens (CDU) der dpa. "Obwohl es sich derzeit abzeichnet, dass die Preise für Milch etwas anziehen könnten, brauchen die Milchbauern insgesamt gesehen deutlich mehr." Aeikens erteilte Überlegungen eine Absage, die Produktion auf nationaler Ebene einzuschränken.

    Aigner war Forderungen nach einem Einfrieren der weiteren Erhöhung der Milchquote gescheitert. Die Milchquote begrenzt EU-weit die Produktion, soll aber bis 2013 schrittweise angehoben werden, bis sie 2015 ganz wegfällt. Zu den Forderungen von inzwischen 18 EU-Staaten zählen eine vorübergehende Erhöhung des Preises für Aufkäufe und mehr Exporthilfen für Butter, Milchpulver und Käse.

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