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Kursfeuerwerk nach Bilanz: Profiküchen-Ausstatter Rational auf Rekordkurs

Kursfeuerwerk nach Bilanz

Profiküchen-Ausstatter Rational auf Rekordkurs

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    Das Landsberger Unternehmen Rational ist Weltmarktführer bei Kombidämpfern
    Das Landsberger Unternehmen Rational ist Weltmarktführer bei Kombidämpfern Foto: Rational Ag

    Wer in Bayern in einem Restaurant oder einer Kantine einen besonders saftigen Schweinsbraten mit einer perfekt gelungenen Knusperkruste aufgetischt bekommt, entdeckt in der zugehörigen Profiküche höchstwahrscheinlich einen Spezialdampfbackofen, auf dem groß in Rot der Name Rational prangt. Der Landsberger Ausstatter der Profi-Gastronomie ist seit Jahrzehnten unangefochtener Weltmarktführer bei sogenannten Kombidämpfern und mit seinen heutigen Hightech-Geräten auch 50 Jahre nach der Firmengründung auf Expansionskurs.

    Und wer in China ein landestypisches Lieblingsdessert bei Kentucky Fried Chicken als größter ausländischer Fastfood-Kette bestellt, bekommt ein im Rational-Kombidämpfer gegartes Creme-Törtchen: Das Egg-Tart ist eigentlich ein portugiesisches Pudding-Küchlein, doch über Portugals Ex-Kolonie Macau wurde es zu einer chinesischen Nationalspezialität. 

    Jahresbilanz-Ausblick lässt Rational-Aktie in die Höhe schießen

    Das wachsende Geschäft in China und den USA ist einer der Gründe, warum am Mittwoch die Rational-Aktie zeitweise um fast acht Prozent zulegte: Rational-Chef Peter Stadelmann kündigte bei der Vorlage der Jahresbilanz an, dass er auch dieses Jahr die Rekorde bei Umsatz und Gewinn übertreffen will. 2023 stieg der Umsatz um zehn Prozent auf 1,125 Milliarden Euro. Die Milliardenmarke knackte das 1973 gegründete Unternehmen bereits 2022: „Es war uns eine Freude, diese Milliarde im Jubiläumsjahr zu bestätigen und noch mal einen draufzusetzen“, sagte Finanzvorstand Jörg Walter. 

    Noch stärker kletterte der Gewinn: Mit 277 Millionen Euro lag das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) um 17 Prozent über dem Vorjahr. Die Umsatzrendite von fast 25 Prozent knüpft wieder an die Werte von vor der Pandemie an. 

    Warum Rational-Dampfgarer bald auch mit Mikrowellen arbeiten

    Die für die Gastronomie schwierigen Coronajahre und vor allem Lieferketten-Probleme bei Computerchips hatten zuvor auch Rational zu schaffen gemacht. Der Hauptumsatzbringer iCombi ist längst nicht mehr ein üblicher Kombidämpfer, sondern ein großküchentauglicher, computergesteuerter Vollautomat, der selbst große Mengen Steaks perfekt auf den Garpunkt grillen kann und sich am Ende selbst reinigt. 

    Rational-Chef Peter Stadelmann setzt Hoffnungen auf neue Produktlinie.
    Rational-Chef Peter Stadelmann setzt Hoffnungen auf neue Produktlinie. Foto: Christian Rudnik

    Große Hoffnungen setzt Rational nach über zehn Jahren Forschung auf eine Weiterentwicklung: Neben Heißluft und heißem Dampf erhält die neue Kombi-Generation iHexagon nun auch computergesteuert feindosierte Mikrowellen als zusätzliche Garfunktion.

    „Der große Vorteil der Mikrowelle ist, dass wir schneller werden“, sagt Rational-Chef Stadelmann. Viele Gerichte bräuchten 30 Prozent weniger Zeit. „Im gewerblichen Bereich ist das eine Welt“, betont Stadelmann. „Mehr Tempo heißt, dass man viel frischer kochen kann.“ Es sei ein Vergnügen gewesen, bei ersten Vorführungen die allein beim Wort „Mikrowelle“ extrem skeptischen Köchinnen und Köche von der hohen Qualität der Speisen zu überzeugen, berichtet der Rational-Chef. 

    Zehn Prozent des Umsatzes entfielen auf die Produktlinie iVario: Ein Gerät mit automatischen Kochprogrammen, das Bratpfannen, Suppentöpfe, Fritteusen und Schnellkochtöpfe in der Küche ersetzt. 

    Aus diesem Grund flog Rational aus dem MDax und soll wieder zurück

    Etwas die Finger verbrannt hat sich das Börsenunternehmen bei seiner Mitgliedschaft im MDax: Weil der im Mai ausscheidende Aufsichtsratsvize Hans Maerz die Zwölfjahresgrenze als Prüfungsausschusschef um wenige Monate überschritt, flog Rational Anfang März aus dem

    Vorstandschef Stadelmann gestand, dass man die kürzliche Verschärfung entsprechender Regeln der Deutschen Börse als Konsequenz aus dem Wirecard-Skandal in Landsberg nicht rechtzeitig auf dem Schirm hatte.

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