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70. Geburtstag: Warum viele Menschen der D-Mark nachtrauern

70. Geburtstag

Warum viele Menschen der D-Mark nachtrauern

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    Die Kombo zeigt die 10 und 100 DM-Banknoten aus dem Jahr 1948 (oben), 1963 und 1962 (Mitte) und aus den Jahren 1991 und 1997 (unten).
    Die Kombo zeigt die 10 und 100 DM-Banknoten aus dem Jahr 1948 (oben), 1963 und 1962 (Mitte) und aus den Jahren 1991 und 1997 (unten). Foto: dpa

    Viele Menschen älteren Semesters werden am Donnerstag wehmütig werden. Denn an diesem Tag vor 70 Jahren wurde zumindest im westlich orientierten Deutschland die Deutsche Mark eingeführt. Eine Währung, die rasch immer stärker wurde – und unser Ansehen in der Welt nach der finsteren Nazizeit wieder verbesserte. Solides Geld, das von uns – und nur von uns – verwaltet wurde. Eine Währung, die wie eine sichere Burg, ein sicherer Hafen wirkte.

    Der Euro als Teuro

    Doch dann kam 2001 der Euro, den etwa die Hälfte der deutschen Bevölkerung noch heute am liebsten sofort wieder abschaffen und gegen die gute alte D-Mark eintauschen würde. Dass der Euro eine geringere Inflation aufweist als die Mark? Geschenkt! Der Euro wird von vielen als Teuro empfunden. Stimmt aber inflationsbereinigt nicht.

    Hier ein beliebtes Beispiel: Ein halbes Kilo Bohnenkaffee kostete 1960 neun Mark. Dafür musste man im Schnitt dreieinhalb Stunden arbeiten. Heute kostet der Bohnenkaffee teils sogar weniger. Benötigte Arbeitszeit? Etwa 20 Minuten. Ok, es gibt auch reichlich Gegenbeispiele. Aber mit einer dann viel höher bewerteten D-Mark hätten wir heute nicht die Exportstärke, die unser aktuelles zweites Wirtschaftswunder begründet.

    Erinnern Sie sich an das Holstentor auf dem Fünfziger?

    In einem Bereich war die D-Mark im Vergleich zum Euro aber definitiv besser. Wie schön waren doch ihre Banknoten! Erinnern Sie sich an das Segelschiff Gorch Fock auf dem 10-Mark-Schein? Das Holstentor auf dem Fünfziger? Und beim Euro? Bauwerke, die es in der Realität gar nicht gibt! Wie öde...

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