Jeder zweite Mensch in Deutschland im Alter zwischen 16 und 75 Jahren sieht in KI-Anwendungen wie der Nutzung des Text-Roboters ChatGPT eine Gefahr für die Demokratie. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa hervor, für die 1021 Menschen befragt wurden. "Die Bürgerinnen und Bürger befürchten eine Welle von Falschnachrichten, Propaganda und manipulierten Bildern, Texten und Videos", sagte Joachim Bühler, der Geschäftsführer des TÜV-Verbands. Der Verband hatte die Erhebung bei dem Institut in Auftrag gegeben.
84 Prozent der Befragten gingen demnach davon aus, dass Künstliche Intelligenz (KI) die Verbreitung von "Fake News" erheblich beschleunigen werde. 91 Prozent glaubten, dass in Zukunft kaum noch erkennbar sein werde, ob Fotos oder Videos echt oder gefälscht seien. Mehr als acht von zehn Befragten forderten daher einen gesetzlichen Rahmen für die ethische Entwicklung und Nutzung von KI. Ähnlich viele sprachen sich darüber hinaus für eine Bildungsoffensive zum Umgang mit KI und eine Kennzeichnungspflicht für mit ihr erzeugten Inhalten aus.
Fast jeder vierte Befragte hat der Umfrage zufolge bereits beruflich oder privat die Anwendung ChatGPT ausprobiert - was mit zunehmendem Alter aber deutlich abnahm. 43 Prozent der 16- bis 35-Jährigen gaben an, ChatGPT bereits einmal genutzt zu haben. Bei Befragten zwischen 56 und 75 waren es nur 7 Prozent. Jeder Zweite ging aber generell davon aus, dass die Chancen von KI die Risiken übersteigen.
Als Künstliche Intelligenz werden meist Anwendungen auf Basis maschinellen Lernens bezeichnet, bei denen eine Software große Datenmengen durchforstet und daraus Schlussfolgerungen zieht. In den vergangenen Monaten sorgte die Entwicklerfirma OpenAI für Aufsehen mit ihrem Chatbot ChatGPT, der Sätze wie ein Mensch formulieren kann.
(dpa)