Unabhängig vom Fest trübt sich die allgemeine Konsumstimmung laut des Marktforschungsunternehmens GfK am Montag voraussichtlich leicht ein. Dennoch wird an Weihnachten nochmal aus den Vollen geschöpft: Durchschnittlich 285 Euro wollten die Deutschen in diesem Jahr pro Person für Geschenke ausgeben, teilte die GfK mit. Dies seien 24 Euro mehr als noch 2011. Neun von zehn Verbrauchern planen demnach, Präsente zu kaufen.
Vor allem werden Bücher verschenkt
Beliebteste Geschenke seien auch in diesem Jahr Bücher, teilte die GfK mit. 44 Prozent der Deutschen wollten Lesestoff verschenken. Dies seien sieben Prozentpunkte mehr als 2011. Auf Platz zwei liegen demnach Spielwaren, die 36 Prozent der Verbraucher verschenken wollen. Kleidung und Accessoires rangieren auf Platz drei (33 Prozent), Kosmetik und Parfüm belegen mit 27 Prozent Rang vier.
Am meisten Geld für Geschenke geben die Verbraucher über 55 Jahren aus, wie die GfK mitteilte. Sie planten im Schnitt 349 Euro ein. Am schmalsten sei das Budget erwartungsgemäß bei jungen Leuten zwischen 14 und 24 Jahren mit 136 Euro. Am stärksten erhöhten sich die Ausgaben bei den Geringverdienerhaushalten mit einem Nettoeinkommen unter 1500 Euro. Diese wollten mit im Schnitt 197 Euro über ein Fünftel mehr ausgeben. Die GfK befragte für die Untersuchung knapp 4000 Verbraucher zwischen 14 und 65 Jahren.
Konsum: Der Aufwärtstrend stoppt
Das allgemeine Konsumklima trübe sich im Dezember angesichts der Eurokrise voraussichtlich leicht ein, teilte die GfK mit. Der Aufwärtstrend der vergangenen Monate werde "vorerst zum Stillstand kommen". Trotz des leichten Rückgangs bleibe das Gesamtniveau aber "zufriedenstellend".
Der Index, mit dem das Konsumklima gemessen wird, sinkt im Dezember auf voraussichtlich 5,9 Punkte, wie die GfK mitteilte. Für November betrug der Wert demnach 6,1 Punkte wie schon im Oktober.
Santa Claus beim BullenreitenDurch das noch immer insgesamt zufriedenstellende Niveau bleibe der private Konsum weiter "eine wichtige Stütze der deutschen Konjunktur", erklärte die GfK. Trotzdem seien die Verbraucher "aufgrund der europäischen Schuldenkrise sowie der spürbar sinkenden Konjunktur verunsichert". Im November hätten sich deswegen die einzelnen Faktoren, aus denen das Konsumklima errechnet werde, "uneinheitlich" entwickelt.
Zwar hätten sich die Erwartungen der Verbraucher zur wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands im November "auf niedrigem Niveau" behauptet: Sie hätten zum dritten Mal in Folge geringfügig zugelegt. Die Einkommenserwartungen der Verbraucher seien jedoch deutlich zurückgegangen. Im langfristigen Vergleich seien aber die Einkommenserwartungen "noch immer als gut zu bezeichnen".
Mit den Einkommenserwartungen verringerte sich im November die Anschaffungsneigung der Verbraucher, wie die GfK mitteilte. Auch hier bleibe das Niveau aber "nach wie vor sehr hoch". Grund hierfür sei die gute Beschäftigungslage in Deutschland. Diese verringere die Angst vor einem Verlust des Arbeitsplatzes und fördere damit die Planungssicherheit "gerade im Hinblick auf größere, werthaltige Anschaffungen". Gefördert werde die Konsumneigung auch dadurch, dass durch niedrige Zinsen die Anreize zum Sparen derzeit gering seien. AFP