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23 Prozent mehr für Männer

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23 Prozent mehr für Männer

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    23 Prozent mehr für Männer
    23 Prozent mehr für Männer

    Augsburg Auch im Jahr 2011 haben Frauen deutlich weniger verdient als ihre männlichen Kollegen. Im Schnitt war der Bruttostundenverdienst von Frauen um 23 Prozent niedriger, so das Statistische Bundesamt. Die Zahl wurde im Vorfeld des gestrigen Equal Pay Day, des internationalen Tags der Entgeltgleichheit, bekannt gegeben.

    Seit 2008 findet der Aktionstag auch in Deutschland statt, die ursprüngliche Idee stammt aus dem Jahr 1988 und wurde von der Organisation „Business and Professional Women“ angestoßen. Bis zu diesem Tag müssen Frauen über den Jahreswechsel hinaus arbeiten, um so viel zu verdienen, wie Männer bereits bis zum Ende des vergangenen Dezembers verdient haben. Das heißt für Frauen: Fast drei Monate länger arbeiten, um die Höhe des Jahresgehaltes eines Mannes zu erreichen. Auch in leitenden Positionen bekommen Frauen vom Arbeitgeber weniger überwiesen, wie eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung belegt.

    Die bayerische Frauen- und Arbeitsministerin Christine Haderthauer (CSU) will sich mit diesem Zustand nicht abfinden. Gegenüber unserer Zeitung bemängelte sie, dass gerade in technischen Berufen Frauen immer noch weniger zugetraut werde als Männern. „Frauen müssen die doppelte Leistung bringen für die gleiche Karriere und erhalten dabei auch noch weniger Geld.“ Die Gesellschaft müsse überkommene Rollenbilder über Bord werfen, erst dann könnten ungleiche Bezahlungen überwunden werden. Sie sieht vor allem die Tarifvertragspartner in der Pflicht. Aber auch die Frauen sollten sich ihrer Meinung nach „grundsätzlich alles zutrauen“.

    23 Prozent weniger Lohn sind eine Menge Geld. Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft kritisiert, dass bei dieser Zahl wichtige Faktoren, wie Ausbildung und Alter, nicht miteinbezogen wurden. Zudem arbeiteten viele Frauen in Teilzeit und in Berufen, die schlechter bezahlt sind. Berücksichtigt man diese Variablen, liegt der Unterschied je Stunde, so das Statistische Bundesamt, bei durchschnittlich acht Prozent brutto.

    Dennoch, die Gehaltslücke zieht sich durch alle Berufssparten. Auch Frauen mit einem akademischen Abschluss sind davon nicht ausgenommen. Im Schnitt liegt diese

    Um dieses Missverhältnis zu bekämpfen, plant die SPD-Bundestagsfraktion ein neues Gesetz, das auf Bußgelder für Unternehmen setzt, die ihre weiblichen Angestellten ungleich entlohnen. Daneben machten gestern über 700 Aktionen, davon sechs in Augsburg, deutschlandweit auf die Problematik aufmerksam. (mit dpa)

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