Wie die "Financial Times" berichtet, steht EADS unter dem Verdacht, saudische Beamte geschmiert zu haben. Es geht um einen zwei Milliarden Pfund (2,3 Milliarden Euro) schweren Auftrag über die Bereitstellung von Kommunikationsdiensten für die Leibwächter der königlichen Familie in Saudi Arabien.
Die Vorwürfe waren ans Licht gekommen, als ein Mitarbeiter der Firma GPT Special Projekt Management gegen seine Kündigung klagte. Die GPT ist um mehrere Ecken eine Tochter von EADS. Laut "Daily Telegraph" und "Sunday Times" seien dem ehemaligen Mitarbeigter einige Methoden, die er persönlich gesehen habe, nicht geheuer gewesen. So seien saudischen Beamten Luxusautos, teurer Schmuck und Geld in Cash gegeben worden, hieß es. Der Mann behaupte, er sei gekündigt worden, weil er davon gewusst habe.
EADS sagte der "Financial Times", man habe von gewissen Anschuldigungen gehört und untersuche diese. SFO wollte sich zu den Berichten zunächst nicht äußern. Die Zeitung "Daily Telegraph" zitierte jedoch eine nicht näher genannte Quelle in der Behörde, derzufolge eine Untersuchung im Gange ist.
Der Fall ruft Erinnerungen an Anschuldigungen gegen den britischen Rüstungskonzern BAE Systems hervor, in Saudi-Arabien Schmiergeld gezahlt zu haben. Unter anderem war dem Unternehmen vorgeworfen worden, einen saudi-arabischen Prinzen geschmiert zu haben, um sich ein Milliardenschweres Waffengeschäft zu sichern. dpa