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Zusamaltheim: Zusamaltheim will keinen Ökostrom

Zusamaltheim

Zusamaltheim will keinen Ökostrom

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    Die Zusamaltheimer Verwaltung will keinen Ökostrom – wegen 130 Euro im Jahr.
    Die Zusamaltheimer Verwaltung will keinen Ökostrom – wegen 130 Euro im Jahr. Foto: picture alliance/dpa (Symbol)

    Für die Jahre von 2023 bis 2025 musste der Gemeinderat Zusamaltheim bei der Bündelausschreibung für die Strombeschaffung entscheiden, welche Art von Strom die Gemeinde haben möchte. Infrage kam für den Rat entweder Normalstrom oder Ökostrom. Der Strom, der letztendlich aus der Steckdose kommt, ist zwar bei beiden Varianten derselbe deutsche Strommix, bestehend aus rund der Hälfte erneuerbaren Energien. Jedoch wird dabei bestimmt, ob jeweils das Produkt Ökostrom oder Normalstrom beim Anbieter bezahlt wird. Auch eine Variante mit Förderung für Neuanlagen wäre möglich gewesen, aufgrund der Kosten war diese aber im Rat kein Thema.

    Für die Gemeinde Zusamaltheim, die für ihre kommunalen Angelegenheiten insgesamt rund 26000 Kilowattstunden im Jahr an Stromverbrauch hat, wären jährliche Mehrkosten von rund 130 Euro entstanden. Bei der Abstimmung stimmten acht Ratsmitglieder für den Normalstrom, fünf für den Ökostrom.

    Ökostrom würde pro Kilowattstunde einen halben Cent mehr kosten

    „Je mehr Nachfrage an Ökostrom besteht, desto mehr wird die Energiewende gefördert“, meint Walter Schwarzmann, Zweiter Bürgermeister der Gemeinde. Das würde zwar pro Kilowattstunde ungefähr 0,5 Cent mehr kosten, würde aber ein Zeichen setzen. Ihm ginge es dabei um das Bewusstsein, deshalb stimmte er für den Ökostrom.

    Bürgermeister Stephan Lutz stimmte für den Normalstrom, wäre aber „bei beidem mitgegangen“, wie er erklärte. Durch die EEG-Umlage würden erneuerbare Energien bereits stark gefördert, er findet deshalb: „Strom sparen bringt mehr.“ Die Gemeinde habe beispielsweise bereits auf über 90 Prozent LED-Beleuchtung umgerüstet, was den Stromverbrauch der Gemeinde erheblich senke.

    Nach Ansicht von Ratsmitglied Judith Deppenwiese, die die Grünen in Zusamaltheim vertritt, lief die Abstimmung zwar nicht ideal. Sie freute sich aber, dass auch andere Ratsmitglieder für den Ökostrom stimmten. Auch sie findet, wie Walter Schwarzmann, dass die Chance verpasst wurde, ein Zeichen zu setzen. Sie hofft nun auf einen Erfolg bei der nächsten Abstimmung über das Thema in den kommenden Jahren.

    Weitere Themen im Zusamaltheimer Gemeinderat

    Für die „Obere Dorfstraße II“ wurde nun nach erneuter öffentlicher Auslegung aufgestellt. Die Regierung des Bezirks Schwaben fordert noch einen Nachweis darüber, dass die Innenverdichtung nicht möglich wäre. Die Grundstücke befänden sich aber alle in Privatbesitz. „Das wird uns noch blühen, dass wir jeden der Grundstücksbesitzer deshalb anschreiben müssen“, so Lutz. Auch am Bedarf zweifelte der Bezirk wieder, weitere Begründungen dafür lehnte der Rat allerdings ab. Bereits bei der letzten Auslegung sei klargestellt worden, dass sich für die 27 neuen Flächen 60 Bewerber gemeldet hätten und somit sehr wohl Bedarf bestehe.

    Der Musikverein der Pfarrgemeinde Zusamaltheim stellte einen Antrag auf Förderung der Jugendausbildung. Dabei baten sie um 2891 Euro, bestehend aus jeweils elf Euro pro Monat für die 21 Instrumentalschüler und jeweils 17 Euro pro Jahr für jeden der sieben Blockflötenschüler. Aufgrund von Corona hatte der Musikverein 2020 keine eigenen Einnahmen, deshalb schlug Bürgermeister Lutz eine Förderung von 3500 Euro vor. Musiker des Vereins seien bei Veranstaltungen stets dabei, „das muss einem ein Musikverein schon wert sein“, so Lutz.

    Geplante Garage in Sontheim hat eigentlich die falsche Farbe

    Am Schäfflerberg will ein Bürger eine Holzgarage errichten, die Fertigteile entsprechen jedoch einigen Punkten des Bebauungsplans nicht. So hätte beispielsweise das Dach einen zu flachen Winkel und außerdem die falsche Farbe. Da die Nachbarn aber per Unterschrift bestätigt hatten, mit dem Vorhaben einverstanden zu sein, stimmte der Rat der Garage ebenfalls zu.

    Am Sontheimer Geiselbach soll ein ehemaliger Stall abgerissen und durch ein neues landwirtschaftliches Nebengebäude mit Hackschnitzelheizung ersetzt werden, welches für die Eigentümer von größerem Nutzen sein würde. Da auch hier die Nachbarn schriftlich zugestimmt hatten, gab der Rat dem Projekt grünes Licht.

    Unser Redakteur Benjamin Reif hat einen Kommentar zur Stromthematik verfasst:

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