Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wertingen
Icon Pfeil nach unten

Zusamaltheim: Jeden Tag ist Deisenhofers Hofladen in Zusamaltheim geöffnet

Zusamaltheim

Jeden Tag ist Deisenhofers Hofladen in Zusamaltheim geöffnet

    • |
    Josef Deisenhofer betreibt seit Anfang Juni den SB-Hofladen auf seinem Anwesen in Zusamaltheims Dorfmitte.
    Josef Deisenhofer betreibt seit Anfang Juni den SB-Hofladen auf seinem Anwesen in Zusamaltheims Dorfmitte. Foto: Bunk

    Erst in diesem Jahr hat Josef Deisenhofer das kleine Häuschen für seinen Hofladen an der Zusamaltheimer Ortsdurchfahrt gebaut. Beim Bauernhof, den er in dritter Generation führt. „Ich war immer der Meinung, der Raum muss nicht ewig groß sein“, sagt er zur 7,5 Quadratmeter großen Innenfläche, wo sich neben Kartoffeln und Co. in den Regalen auch eine Gefriertruhe und ein Kühlschrank für Fleisch- und Wurstwaren finden.

    Hofladen in Zusamaltheim funktioniert auf Vertrauensbasis

    Von vornherein hat er das Ladengeschäft so geplant, dass kein Verkaufspersonal vor Ort sein muss. Was gerade in Corona-Zeiten vorteilhaft ist, meint er und verweist auf das Schild an der Eingangstür, dass nur eine Person hineindarf.

    Morgens gegen sechs Uhr schließt der junge Landwirt auf. Im Sommer, wenn die Leute länger unterwegs sind, lässt er bis 22 Uhr offen. Doch jetzt, von November bis März, wird um 19 Uhr zugesperrt. Jeden Tag, auch Samstag und Sonntag. Er müsse auch jeden Tag in den Stall, sagt er schmunzelnd.

    Selbst ausrechnen, wie viel es kostet, und das Geld in die Kasse werfen – das Konzept des Hofladens Deisenhofer in Zusamaltheim.
    Selbst ausrechnen, wie viel es kostet, und das Geld in die Kasse werfen – das Konzept des Hofladens Deisenhofer in Zusamaltheim. Foto: Bunk

    „Die Preise stehen dran, und das Geld werfen die Kunden in die Kasse“, erklärt er das Konzept, das seit Anfang Juni aufgeht. Er ergänzt: „Manchmal fehlt schon was in der Kasse, dafür ist ein anderes Mal dann wieder mehr drin.“ Er erklärt sich das so, dass jemand mal zu wenig Geld dabeihat und das dann beim nächsten Einkauf mitbezahlt. Angst, dass sich Langfinger regelmäßig bedienen, ohne zu bezahlen, hat er keine. „Das funktioniert bei anderen ja auch“, sagt er und verweist auf das Geschäft der gleichnamigen Landwirtsfamilie in Gottmannshofen, von der er auch Eier und Nudeln im Sortiment hat.

    Im Hoflanden gibt es Kartoffeln, Mehl und Rapsöl direkt aus der Region

    Die angebotenen Kartoffeln baut er extra für den Verkauf im Hofladen an. Unter anderem gibt es noch Mehl aus seinem eigenen Getreide, das in der Schrankbaummühle in Villenbach gemahlen wird, Speiseöl von Familie Röger in Donaualtheim, wohin er Raps liefert. Von Familie Röger aus Schretzheim ist das Schweinefleisch im Kühlschrank, neben dem Fleisch seiner eigenen Rinder. Die Tiere befinden sich seit kurzem im Stall, aber von April bis Ende Oktober kommen sie wieder ins Freie und dürfen sich auf einer Weide Richtung Bocksberg frei bewegen, erzählt der Zusamaltheimer.

    2019 hat der 32-Jährige den Hof von seinen Eltern Josef und Andrea Deisenhofer übernommen. „Weitermachen wie bisher war keine Alternative“, war er sich dabei im Klaren. Wie die Kunden den Laden auf Dauer annehmen, werde sich zeigen, doch: „Ich habe das Gefühl, es ist der richtige Schritt.“ Auch Gänse und Schafe gehören zum Hof. „In Freilandhaltung, das ist mir wichtig.“ Neben der Direktvermarktung seiner Waren betreibt er noch Milchviehhaltung und mästet Kälber, die im Gewichtsbereich von 100 bis 220 Kilogramm in seinem Stall bleiben. Und außer den Kartoffeln für den Hofladen baut er noch welche zur Stärkeerzeugung für die Industrie an.

    Josef Deisenhofer ist über ehrliche Kunden froh

    Dass er die Landwirtschaft seiner Eltern weiterführen würde, sei für ihn immer klar gewesen – aber nicht, wie sich der Betrieb entwickeln sollte. „Ich wollte einen Betriebszweig dazunehmen, der zum Standort mitten im Dorf passt“, erläutert er, denn einen Stall außerhalb vom Dorf zu bauen, sei für ihn keine Option gewesen.

    Wichtig war ihm auch, dass ein separater Eingang zum Hofladen führt. Viele Fremde, welche die Strecke von der Autobahn her befahren, kaufen bei ihm ein, aber auch viele aus Zusamaltheim oder den umliegenden Orten. Manche gehen auch gleich zum benachbarten Bioladen, um weitere Waren einzukaufen.

    Gerade öffnet Tina Baumann aus Rischgau das Gartentürchen, um von der Wertinger Straße her die Treppen zum SB-Hofladen hochzugehen. Sie findet das Konzept gut und hat schon oft hier eingekauft, erzählt sie. „Im Sommer sind wir am Wochenende oft abends hergekommen und haben noch was zum Grillen geholt.“ Mit einem Schmunzeln fügt sie hinzu: „Ich hoffe, die Leute sind ehrlich und werfen genug in die Kasse rein.“ Das bestätigt Josef Deisenhofer, der sich stolz darauf zeigt, dass das Konzept im Großen und Ganzen funktioniert: „Dass es ehrliche Leute gibt, freut mich!“

    Lesen Sie auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden